Devisen: Euro setzt Höhenflug fort - Marke von 1,50 Dollar im Visier
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstaggestützt durch die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank (Fed) seinen Höhenflugfortgesetzt. In der Spitze erreichte die Gemeinschaftswährung mit 1,4881US-Dollar den höchsten Stand seit 16 Monaten.
Am späten Nachmittag wurde derEuro mit 1,4833 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs zuvor auf 1,4794 (Mittwoch: 1,4668) Dollar festgesetzt. Der Dollarkostete damit 0,6760 (0,6818) Euro.
"Die Fed hat am Mittwochabend deutlich gemacht, dass sie ihreNiedrigzinspolitik fortsetzen will", sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte vomBankhaus HSBC Trinkaus. Grundsätzlich sei dies zwar nicht überraschend gewesen,einige Beobachter hätten jedoch mit mehr Hinweisen auf einen möglichen Ausstiegaus der sehr expansiven Geldpolitik gerechnet. Einige Fed-Vertreter hatten zuvorvor Inflationsgefahren gewarnt. Die Entscheidungen im geldpolitischen Ausschusswaren am Mittwoch jedoch einstimmig gefallen.
Angesichts der unterschiedlichen Geldpolitik in der Eurozone und den USAkönnte der Euro laut Sartoris in der kommenden Wochen über die Marke von 1,50Dollar steigen. Die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA im erstenQuartal hätten den Dollar kaum zusätzlich belastet, sagte Sartoris. DieWirtschaft war nur noch um 1,8 Prozent gewachsen, nachdem sie im Vorquartal nochum 3,1 Prozent zugelegt hatte. Die Abkühlung habe aber im Rahmen der Erwartungenvon Volkswirten gelegen, sagte Sartoris.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88880 (0,88640) Britische Pfund , 120,97 (120,66)Japanische Yen und 1,2954 (1,2886) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.535,50 (1.511,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete wieam Vortag 32.630,00 (32.520,00) Euro.