Neuer Rekordwert: Fast 1,60 Euro je Liter Benzin
Hamburg/Bochum (dpa) - Der Benzinpreis hat am Donnerstag wieder kräftig angezogen und fast einen neuen Rekordwert von 1,60 Euro erreicht. Im Netz des Marktführers Aral lag der Durchschnittspreis am Nachmittag bei 1,595 Euro für einen Liter Superbenzin.
Das entspricht dem bisherigen Höchststand vom Sommer 2008. An vielen Tankstellen in Deutschland waren zumindest zeitweise auf den Zapfsäulen und Preismasten Beträge von 1,61 oder 1,62 Euro je Liter zu sehen.
Ob sich die Preise im Laufe des Tages auf diesem hohen Niveau oder sogar darüber stabilisieren, lasse sich erst am Freitag sagen, erklärten übereinstimmend Sprecher der Mineralölwirtschaft und des ADAC. Auf Preiswatch-Portalen im Internet wurden am Donnerstag Durchschnittspreise von mehr als 1,60 Euro ausgewiesen. Bereits am Mittwoch war der Benzinpreis im Tagesdurchschnitt auf knapp 1,59 Euro gestiegen und lag zeitweise noch darüber. Diesel ist dagegen mit 1,45 Euro je Liter noch ein Stück von seinem Höchstwert entfernt.
Die Benzinpreise auf dem europäischen Großmarkt für Ölprodukte liegen bereits deutlich über denen vom Sommer 2008. Das ist ein Hinweis darauf, dass auch an den Zapfsäulen die Preise weiter steigen werden. Gegenwärtig kostet eine Tonne Superbenzin in Rotterdam 1148 US-Dollar, das sind umgerechnet gut 59 Eurocent je Liter. Dieser Preis lag 2008 unter 56 Eurocent. Dazu kommen Steuern und Abgaben, Logistik- und Transportkosten, Pächterprovision sowie der Gewinn der Mineralölgesellschaften, die einen Cent je Liter anstreben.
Die Mineralölbranche führt den hohen Preis auf die stärkere Nachfrage in Europa zurück, die im Sommer um rund 20 Prozent anzieht. Zusätzlich sind auch die Benzinvorräte in den USA sehr niedrig. Dann kaufen amerikanische Käufer gerne auf dem europäischen Benzinmarkt ein. Auf dem Weltmarkt soll sich zudem bemerkbar machen, dass die Motorisierung in China rapide voranschreitet und ebenfalls zusätzliche Nachfrage nach sich zieht.