Devisen: Euro weiter unter Druck - Nervosität bleibt hoch
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwochangesichts einer weiter extrem nervösen Stimmung an den Devisenmärkten unterDruck geblieben. Im Handelsverlauf musste die Gemeinschaftswährung innerhalbweniger Minuten sämtliche Kursgewinne vom Vortag nach den jüngsten Aussagen derUS-Notenbank zur künftigen Geldpolitik wieder abgeben.
Der Euro rutschte bis aufein Tagestief bei 1,4164 US-Dollar und erholte sich dann nur etwas. Zuletztnotierte bei 1,4194 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) aber hatte denReferenzkurs zuvor noch auf 1,4367 (Dienstag: 1,4267) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,6960 (Dienstag: 0,7009) Euro.
Am Nachmittag hätten Marktgerüchte über eine angeblich drohende Abstufungder Kreditwürdigkeit Frankreichs die Kurserholung des Euro abrupt beendet undeine neue Talfahrt ausgelöst, sagten Händler. Der Auslöser sollen Aussagen einerVertreterin der US-Ratingagentur Fitch gewesen sein. Im weiteren Handelsverlaufstellte sich aber heraus, dass die Aussagen nicht von der Agentur Fitch stammen,sondern von der Tochterfirma Fitch Solutions. Diese aber ist nicht anBewertungen der Kreditwürdigkeit beteiligt. Fitch beurteilt Frankreich nach wievor wie alle anderen Agenturen auch mit der Bestnote "AAA" und dem Ausblick"stabil". Das heißt, es ist keine Abstufung zu erwarten.
Die Gerüchte über eine angeblich drohende Abstufung der KreditwürdigkeitFrankreichs schickten auch die europäischen Aktienmärkte erneut auf Talfahrt,nachdem sie am Dienstag noch überwiegend leicht im Plus geschlossen hatten.Insofern begründeten Händler die Verluste beim Euro auch mit Sorgen, wonach sichdiese leichte Erholung nicht als nachhaltig erweisen könnte.
Für den Devisenexperten Rainer Sartoris von der Düsseldorfer Bank HSBCTrinkaus sind die jüngsten Kursbewegungen an den Märkten ein Hinweis auf dieweiter hohe Nervosität der Investoren. Auch in den kommenden Tagen sei weitermit einem unruhigen Handel an den Devisenmärkten zu rechnen, sagteSartoris.