dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Lufthansa plant nach Streik schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem längsten Streik in ihrer Geschichte plant die Lufthansa für Samstag die schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb. Alle planmäßigen Langstreckenverbindungen könnten am Samstag starten, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Die Flugbegleiter ziehen ihren Rekordstreik wie geplant bis zum Betriebsschluss am Freitag durch. Er sehe nach der unnachgiebigen Haltung der Lufthansa keinen Anlass, den Streik jetzt noch abzubrechen, betonte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Donnerstag in Frankfurt. Bei deutlich mehr als 4000 abgesagten Flügen ist voraussichtlich mehr als eine halbe Million Passagiere betroffen. Der Ausstand hatte am vergangenen Freitag begonnen.
Bundesbank: Neue 20-Euro-Note erschwert Fälschungen deutlich
Frankfurt/Main (dpa) - Dank zusätzlicher Sicherheitsmerkmale wird die neue 20-Euro-Note Geldfälschern die Arbeit deutlich erschweren. Vor allem das neue Hologramm-Fenster dürfte nicht ohne weiteres nachzuahmen sein, ist Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele überzeugt: „Mit dem neuen Zwanziger ist ein Meilenstein in der Banknoten-Technologie gelungen.“ Hält man die Banknote gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig und es erscheint ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das von beiden Seiten des Geldscheins zu erkennen ist. „Das Sichtfenster lässt sich mit einer Farbkopie nicht herstellen“, sagte Thiele am Donnerstag in Frankfurt. Nach den runderneuerten Fünfern (2013) und Zehnern (2014) kommen die neuen 20-Euro-Scheine der Europaserie am 25. November in Umlauf.
Verbraucherpreise im Oktober auf niedrigem Niveau leicht gestiegen
Wiesbaden (dpa) - Steigende Preise für Nahrungsmittel haben die Inflation in Deutschland auf niedrigem Niveau wieder etwas nach oben getrieben. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent über Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im September war die Jahresteuerung auf 0,0 Prozent gefallen. Von September auf Oktober 2015 veränderten sich die Verbraucherpreise nicht. Deutlich weniger als vor einem Jahr mussten Verbraucher für Sprit (minus 13,1 Prozent) sowie leichtes Heizöl (minus 24,5 Prozent) zahlen - trotz des Beginns der Heizperiode. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Oktober 2015 deutlich höher bei 1,4 Prozent gelegen.
Siemens will Flaute hinter sich lassen
Berlin/München (dpa) - Der Elektrokonzern Siemens will nach dem radikalen Konzernumbau wieder Fahrt aufnehmen. Für das neue Geschäftsjahr (30. September) hofft Konzernchef Joe Kaeser trotz der weltweiten Konjunktureintrübung nach jahrelangem Stillstand auf ein moderates Umsatzwachstum. Das könnte ein Plus von bis zu fünf Prozent bedeuten, wie Kaeser am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Berlin andeutete. „Wir haben geliefert, was wir versprochen hatten, und sind für das vor uns liegende Jahr gut gerüstet, um unsere Pläne erfolgreich umzusetzen.“ Das Umfeld dafür wird allerdings nicht einfacher. Vor allem die Wachstumsschwäche in China bereitet Sorgen.
RWE rutscht weiter ab - Kundenverlust und rote Zahlen in England
Essen (dpa) - Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE rutscht trotz aller Anstrengungen weiter ab. In den ersten neun Monaten gingen die Gewinne im laufenden Geschäft erneut zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Essen mitteilte. Neben dem anhaltenden Verfall der Strompreise im Großhandel kämpft RWE nun auch noch mit einem EDV-Desaster in Großbritannien. Hinter die ohnehin schon wenig optimistische Prognose für das Gesamtjahr setzte das Management am Donnerstag ein Fragezeichen. Eine klare Dividendenaussage blieb RWE schuldig. Aktionäre befürchten eine spürbare Kürzung.
Audi wächst langsamer - trotz VW-Skandals hohe Nachfrage in den USA
Ingolstadt (dpa) - Audi fährt der Konkurrenz BMW und Mercedes bei den Verkaufszahlen weiter hinterher. Die VW-Tochter hat ihren Absatz im Oktober um zwei Prozent gesteigert und weltweit gut 149 000 Autos ausgeliefert. In den USA zog die Nachfrage kräftig an, trotz des Skandals um manipulierte Dieselabgaswerte. Im größten Markt China dagegen ging der Verkauf leicht zurück. Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter erklärte das langsamere Wachstum am Donnerstag auch mit dem „unmittelbar bevorstehenden Modellwechsel bei unserem Bestseller, dem A4.“ Das neue Mittelklasseauto läuft in Ingolstadt, Neckarsulm und China vom Band und kommt in diesen Tagen in Europa auf den Markt, Anfang nächsten Jahres dann in Übersee.
Entscheidung über Rabatte von Daimler-Tochter myTaxi verschoben
Stuttgart (dpa) - Die Entscheidung im Streit um die Rabatte der zum Daimler-Konzern gehörenden Vermittlungs-App myTaxi vor dem Oberlandesgericht Stuttgart ist verschoben. Der Termin finde nun am 19. November (14.00 Uhr) statt, weil noch Schriftsätze eingegangen seien, sagte ein Sprecher des Oberlandsgerichts am Donnerstag. In dem Berufungsverfahren geht es um eine Einstweilige Verfügung, mit der Rabatte von myTaxi in Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt verboten worden waren (Az.: 2 U 88/15). Die Begründung: Das Personenbeförderungsgesetz, das Taxifahrer vor ruinösem Wettbewerb schützen soll, verbietet, dass von den Behörden festgelegten Preise über- oder unterschritten werden.
Amazon startet Lieferung am selben Tag in Deutschland
München (dpa) - Der Online-Händler Amazon führt für viele deutsche Kunden seines Abo-Dienstes Prime die Gratis-Lieferung am Tag der Bestellung ein. Zum Start ist der Service in 14 Metropolregionen wie Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und großen Teilen des Ruhrgebiets verfügbar. Es gehe durchschnittlich um eine Million Produkte, auch von Händlern, die über die Amazon-Plattform liefern, erklärte der US-Konzern am Donnerstag. Die Artikel werden zwischen 18.00 und 21.00 Uhr des selben Tages geliefert, wenn sie am Morgen bestellt wurden. Für Kunden des kostenpflichtigen Prime-Dienstes ist die Lieferung ab einem Bestellwert von 20 Euro kostenlos, andere zahlen für den Service knapp zehn Euro pro Bestellung.
Anleger machen Kasse nach Dax-Rally
Frankfurt/Main (dpa) - Die Aktienkurse sind am Donnerstag gesunken. Der Dax fiel bis zum Nachmittag um 0,76 Prozent auf 10 825,17 Punkte. Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es um 1,04 Prozent auf 20 745,99 Punkte nach unten, und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,61 Prozent auf 1820,02 Punkte. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, gab am Donnerstag um mehr als 1 Prozent nach. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,46 Prozent am Vortag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 139,76 Punkte. Der Bund-Future trat mit minus 0,03 Prozent auf 156,32 Punkte nahezu auf der Stelle. Der Kurs des Euro legte leicht zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0726 (Mittwoch: 1,0716) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9323 (0,9332) Euro. Am Vormittag war der Kurs des Euro kurz unter die Marke von 1,07 Dollar gerutscht.