dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Lufthansa vor Pilotenstreik: Gespräche mit Gewerkschaft gescheitert
Frankfurt/Main (dpa) - Die Verhandlungen mit den Lufthansa-Piloten sind nach Angaben des Unternehmens vom Donnerstag gescheitert. Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens sagte: „Wir sind sehr enttäuscht, dass wir den Streik nicht abwenden können. Es entsteht der Eindruck, dass für die VC der Streik bereits beschlossene Sache war“. Lufthansa und die Tochter Germanwings würden sich nun vor allem darauf konzentrieren, die Auswirkungen eines Ausstands zu begrenzen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte vor Beginn der Verhandlungen am Donnerstag Arbeitsniederlegungen angekündigt, sollten die Gespräche ergebnislos verlaufen. Demnach sollen alle Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings am Freitag zwischen 6.00 und 12.00 Uhr an allen deutschen Flughäfen bestreikt werden.
Kein Lokführer-Warnstreik in dieser Woche
Frankfurt/Main (dpa) - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn sind bis Ende dieser Woche keine Warnstreiks zu erwarten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer), Claus Weselsky, sagte am Donnerstag im Hessischen Rundfunk: „Wir werden diese Woche keine Arbeitskampfmaßnahmen mehr durchführen.“ Warnstreiks stehen im Raum, seit Gespräche mit der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft über die Zuständigkeiten in Tarifverhandlungen gescheitert sind. Die GDL stellt in der laufenden Runde auch für Zugbegleiter und Lokrangierführer Forderungen. Sie verlangt fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Arbeitszeit pro Woche.
Sommerflaute lässt Arbeitslosigkeit steigen
Nürnberg (dpa) - Die jährliche Sommerflaute hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auch in diesem August ansteigen lassen. So waren mit 2,902 Millionen rund 30 000 Menschen mehr auf Jobsuche als noch im Juli, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr waren es jedoch 44 000 weniger. „Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich tendenziell fort“, kommentierte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. „Auch für die nächste Zeit erwarten wir aus heutiger Sicht keine wesentlichen Änderungen.“ Die Arbeitslosenquote legte von Juli auf August um 0,1 Punkte auf 6,7 Prozent zu. Der Anstieg fiel höher aus als üblich.
Gabriel lotet mit Finanzbranche mehr Infrastruktur-Investitionen aus
Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will zusammen mit der Finanzindustrie mehr privates Kapital zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten mobilisieren. Ein am Donnerstag in Berlin eingesetzter Expertenbeirat mit Vertretern der Versicherungswirtschaft, Banken und Wissenschaft soll dazu entsprechende Investitions-Modelle entwickeln, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin bestätigte. Damit reagiert Gabriel auf Kritik auch von Euro-Partnern, Deutschland investiere zu wenig und behindere so mehr Wirtschaftswachstum.
Oettinger: EU bereitet sich im Gasstreit auf mögliche Eskalation vor
Berlin (dpa) - Die EU bereitet sich nach Angaben von Energiekommissar Günther Oettinger auf eine mögliche Eskalation des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine vor. Dazu würden in Brüssel Worst-Case-Szenarien erarbeitet, das heißt, was im schlimmsten Fall passieren könnte. „Die Lage ist ernst“, sagte Oettinger am Donnerstag bei einer Balkan-Konferenz in Berlin. Er erwarte zwar nicht, dass Russland oder das Transitland Ukraine den Gashahn zudrehten, „aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht gleich null“.
IFA: Branche sieht gute Voraussetzungen für positives Geschäft
Berlin (dpa) - Die Branche der Unterhaltungselektronik sieht kurz vor dem Start der IFA in Berlin gute Voraussetzungen für eine positive Geschäftsentwicklung. Die IFA werde als weltweit wichtigste Ordermesse der Branche zusätzlich positive Impulse geben, sagte Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu, am Donnerstag in Berlin. Mehr als vier Milliarden Euro werde an Ordervolumen auf der Messe erwartet. Auch für das zuletzt leicht angeschlagene Geschäft mit Flachbildfernsehern sieht Kamp positive Signale.
Dax mit klaren Verlusten nach verschärfter Ukraine-Krise
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag aufgrund der verschärften Ukraine-Krise deutliche Verluste eingefahren. Der Dax verlor bis zum Nachmittag 1,29 Prozent auf 9446 Punkte. Der MDax fiel zuletzt um 1,14 Prozent auf 16 087 Punkte und der TecDax büßte 1,40 Prozent auf 1238 Punkte ein. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,90 Prozent nach unten. Der Kurs des Euro zeigte sich stabil. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3178 (Mittwoch: 1,3177) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7588 (0,7589) Euro.