dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Chinas Preiswächter wollen Audi und Chrysler bestrafen

Peking/Ingolstadt (dpa) - Chinas Preiswächter erhöhen den Druck auf die boomenden deutschen und weitere ausländische Autohersteller. Die Wettbewerbshüter kündigten Strafen gegen Audi und Chrysler wegen „monopolistischen Verhaltens“ an. „Der Monopolverdacht hat sich bestätigt“, sagte der Sprecher der Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), Li Pumin, am Mittwoch in Peking. Die Ermittlungen gegen die Unternehmen stünden kurz vor dem Abschluss. Details zum Umfang und zur Höhe der Strafen nannte er nicht. Audi bestätigte, dass das gemeinsame Händlernetz des Autobauers und seines chinesischen Partners FAW in der Provinz Hubei von Preiswächtern untersucht wurde.

Reiselaune trotz internationaler Krisen gestiegen

Nürnberg/Berlin (dpa) - Die Deutschen lassen sich die Reiselaune trotz internationaler Krisen nicht verderben. Im Gegenteil: Die Bereitschaft, Geld für den Urlaub auszugeben, ist überdurchschnittlich hoch. Das geht aus dem neuen Reisebarometer der GfK im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervor, das der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch vorlag. Danach ist die Kauflust der Verbraucher bei Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik und Einrichtungsgegenständen vergleichsweise verhalten. Reisen liegen dagegen ganz vorn - auch gegenüber der Anschaffung eines Autos oder einer Immobilie.

Deutsche Exporteure zunehmend von Russland-Sanktionen verunsichert

Berlin (dpa) - Die von der EU verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland verunsichern deutsche Exporteure nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zusehends. „Man spürt bereits Verunsicherung, besonders bei Mittelständlern“, sagte DIHK-Osteuropa-Experte Tobias Baumann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin. Die regionalen Industrie- und Handelskammern erhielten bundesweit derzeit etwa 20 Anfragen pro Woche von Unternehmen dazu, ob ihre Produkte unter die Ausfuhrbeschränkungen fallen. Das Informationsbedürfnis der Firmen sei hoch.

Größter Auftragseinbruch für deutsche Industrie seit fast drei Jahren

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Die deutsche Industrie hat im Juni den stärksten Auftragseinbruch seit fast drei Jahren hinnehmen müssen. Vor allem die Nachfrage aus dem Euroraum ging deutlich zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das Bundeswirtschaftsministerium führte als Erklärung die Zurückhaltung vieler Investoren wegen der diversen internationalen Krisenherde an. Ökonomen erwarten, dass sich die Produktion in den kommenden Monaten eher schwach entwickeln wird. Im Juni lagen die Bestellungen nach Angaben der Statistiker 3,2 Prozent niedriger als im Mai 2014. Das war der größte Rückgang seit September 2011 (minus 3,4 Prozent). Volkswirte hatten hingegen mit einem geringen Zuwachs gerechnet.

Italiens Wirtschaft fällt zurück in die Rezession

Rom (dpa) - Italien fällt zurück in die Rezession. Trotz der Reformbemühungen von Regierungschef Matteo Renzi lag die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 0,2 Prozent tiefer als im ersten Vierteljahr. Das teilte das Statistikbüro Istat am Mittwoch mit. Der Rückgang folgt auf ein Minus von 0,1 Prozent im ersten Quartal. Bei zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten mit negativen Wachstumsraten gehen Ökonomen von einer Rezession aus. Erst Ende 2013 war das Land nach einer langen Durststrecke wieder leicht gewachsen. An den Finanzmärkten kamen die Zahlen nicht gut an. Immerhin ist Italien, das seit vielen Jahren unter extrem hohen Staatsschulden ächzt, hinter Deutschland und Frankreich die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone.

Medien: Apple will neue iPhones am 9. September präsentieren

Cupertino (dpa) - Apple will laut US-Medienberichten seine neuen, größeren iPhone-Modelle am 9. September vorstellen. Die Geräte sollen Bildschirmgrößen von 4,7 und 5,5 Zoll haben, berichteten das „Wall Street Journal“ und die Technologie-Website „Recode“ am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen und bekräftigten damit bisherige Informationen. Schon seit Monaten wird darüber spekuliert, dass Apple sich dem Branchentrend zu größeren Bildschirmen anschließt. Die aktuellen Modelle 5c und 5s bringen es nur auf 4 Zoll und gehören damit zu den Smartphones mit den kleinsten Bildschirmen auf dem Markt. Das Unternehmen wollte sich auf Nachfrage der Medien nicht äußern.

Sky Deutschland arbeitet sich in Richtung Gewinnzone

München (dpa) - Sky Deutschland hat im zweiten Quartal erneut kräftig neue Kundschaft geworben. Die Zahl der Abonnenten wuchs zwischen April und Juni um 82 000 auf nun gut 3,8 Millionen zahlende Nutzer, wie das Unternehmen am Mittwoch in München bekanntgab. Das trieb auch den Umsatz des zum Medienreich von Rupert Murdoch gehörenden Bezahlsenders. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 428 Millionen Euro. Zumindest vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schaffte der seit Jahren defizitäre Sender auch wieder den Sprung in die schwarzen Zahlen: Dort steht ein Ergebnis von 45 Millionen Euro, das fast um ein Viertel höher liegt als vor einem Jahr. Unter dem Strich reichte es aber wieder nicht: Es gab einen Verlust von 2,5 Millionen Euro nach gut 1 Million Euro im Vorjahr.

Lanxess treibt Konzernumbau voran - Gespräche über Jobabbau gestartet

Köln (dpa) - Der angeschlagene Spezialchemie-Konzern Lanxess treibt unter Führung des neuen Vorstandschef Matthias Zachert den Umbau des Unternehmens voran. Nachdem das künftige Geschäftsmodell steht, geht das Management nun in die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über einen Stellenabbau. Konkrete Zahlen über die bevorstehenden Einsparungen hält Zachert weiter unter Verschluss. „Wir nennen keine Zahlen und ich halt mich an mein Wort“, sagte er am Mittwoch anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen des Unternehmens in Köln. Mit den Arbeitnehmervertretern habe man sich darauf verständigt, weder Angaben zu Kosteneinsparungen noch über die Zahl der Arbeitsplätze zu machen, die dem Rotstift zum Opfer fallen könnten.

Deutscher Aktienmarkt gibt wieder deutlich nach

Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch wieder deutlich ins Minus gerutscht. Börsianer verwiesen auf den sich weiter verschärfenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Dieser sorgte zusammen mit erneuten Ängsten vor frühzeitig steigenden US-Zinsen und schwachen europäischen Konjunkturdaten dafür, dass die Stabilisierung vom Vortag ein Strohfeuer blieb. Der Dax verlor 1,15 Prozent auf 9084 Punkte. Sein bisheriges Tagestief lag bei 9030 Punkten. Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,96 auf 0,93 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3345 (Dienstag: 1,3382) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7493 (0,7473) Euro.