dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EU-Regulierer kritisieren Apple wegen In-App-Käufen
Brüssel (dpa) - Europäische Regulierer werfen Apple einen zu laschen Schutz von Verbrauchern bei Käufen innerhalb von Apps für iPhone und iPad vor. Apple habe keine konkreten Maßnahmen und keinen Zeitplan zur Umsetzung von Forderungen nationaler Verbraucherschutzbehörden vorgelegt, kritisierte die EU-Kommission am Freitag. Apple wies die Vorwürfe zurück. Zu den Forderungen gehört, dass es bei als kostenlos bezeichneten Spielen keine Irreführung der Verbraucher über die tatsächlichen Kosten gebe, sowie dass Kinder nicht direkt zum Kauf von Produkten überredet werden. Apple entgegnete, man habe längst sichergestellt, dass jede App mit In-App-Käufen deutlich gekennzeichnet sei. Das iPhone-System iOS habe eine effiziente Kindersicherung.
Deutsche Bank will sich mit entlassenen Händlern gütlich einigen
Frankfurt/Main (dpa) - Überraschende Wende im Streit um den Rauswurf von vier Mitarbeitern bei der Deutschen Bank: Fast anderthalb Jahren nach der fristlosen Kündigung im Zuge des Libor-Skandals um manipulierte Zinssätze will sich das Kreditinstitut nun doch mit den Betroffenen einigen. Beide Parteien verständigten sich am Freitag vor dem Landesarbeitsgericht Hessen in Frankfurt auf ein sogenanntes Güterichterverfahren. Unter Moderation eines Richters wollen sie in den nächsten Wochen nach einem Kompromiss suchen. Scheitert das Verfahren, will das Landesarbeitsgericht am 19. September erneut über die Klage der Händler gegen ihre fristlose Entlassung verhandeln. Im Kern geht es darum, ob die Händler aus eigenem Antrieb gegen Regeln verstoßen haben oder ob die Bank das Fehlverhalten ermöglicht hat.
Weltweit weniger Euro-Falschgeld - mehr Blüten in Deutschland
Frankfurt/Main (dpa) - Geldfälscher haben weltweit weniger Euro-Blüten in Umlauf gebracht. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 331 000 Euro-Blüten sichergestellt, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Das waren 6,2 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2013.Gegen den Trend stiegen die Falschgeldzahlen in Deutschland allerdings wieder. Polizei, Handel und Banken zogen von Januar bis Juni knapp 25 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank mitteilte. Das waren rund 27 Prozent mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2013 und so viele wie seit der zweiten Jahreshälfte 2010 nicht mehr. Der Schaden stieg von 1,1 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro. Die Hälfte der Blüten waren falsche Fünfziger. Trotz des Anstiegs sieht die Bundesbank keinen Grund zur Sorge: Denn rein rechnerisch entfielen auf 10 000 Einwohner nur sechs falsche Banknoten.
Zalando arbeitet sich an Gewinnzone heran
Berlin (dpa) - Der Online-Modehändler Zalando nähert sich der Gewinnzone. Im zweiten Quartal 2014 seien schwarze Zahlen erreicht worden, sagte Vorstand Rubin Ritter am Freitag. Für das gesamte erste Halbjahr stehe damit voraussichtlich eine schwarze Null. Für das Gesamtjahr bleibt Zalando trotzdem vorsichtig.Es ist nicht das erste Quartal mit schwarzen Zahlen für den Berliner Internet-Händler. Auch in einem vierten Quartal gab es schon einmal Gewinne - da würden allerdings auch die teuersten Artikel verkauft, sagte Ritter. Jetzt sei das Unternehmen erstmals auch in einem zweiten Quartal profitabel. Das liegt laut Ritter vor allem an Optimierungen beim Wareneinkauf, bei Logistik und Marketing. Investitionen in die Logistikzentren in Erfurt und Mönchengladbach zahlten sich nun aus. Auch die Kundenbasis wachse weiter. „Wir gewinnen Marktanteile in allen Branchen dazu“, sagte Ritter. Der Nettoumsatz stieg im ersten Halbjahr um fast 30 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro.
Google wird mit Werbemilliarden überschüttet - Topmanager geht
Mountain View (dpa) - Google wird dank üppig sprudelnder Werbemilliarden immer reicher. Am Ende des zweiten Quartals hatte der Konzern 61,2 Milliarden Dollar (45,2 Mrd Euro) in der Kasse, etwa 2,5 Milliarden Dollar mehr als vor drei Monaten. Google macht den größten Teil seines Geldes mit Textanzeigen im Umfeld seiner Suchmaschine. Hinzu kommen unter anderem grafische Anzeigen auf Partner-Websites sowie Werbung auf dem Videoportal Youtube. „Google hatte ein großartiges Quartal“, erklärte Finanzchef Patrick Pichette am Donnerstag am Firmensitz im kalifornischen Mountain View. Er zeigte sich auch für die Zukunft optimistisch gestimmt wegen eines „tollen Laufs bei den Produkten“. Dank des Smartphone- und Tablet-Betriebssystems Android ist Google eine Macht in der mobilen Welt. IBM fängt Hardware-Schwund mit Einsparungen auf
Armonk (dpa) - Computer-Urgestein IBM machen die technologischen Umbrüche der Branche weiterhin zu schaffen. Im zweiten Quartal fielen vor allem die Verkäufe von Hochleistungsrechnern erneut. Dagegen wuchs das Geschäft mit Cloud-Diensten kräftig. Konzernweit schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar (18,0 Mrd Euro).Dank Einsparungen gelang es dem Management jedoch, den Gewinn gleichzeitig um 28 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar in die Höhe zu schrauben. „Wir haben im zweiten Quartal weitere Fortschritte bei unserem Wandel gemacht“, sagte Konzernchefin Ginni Rometty am Donnerstag am Sitz in Armonk im Bundesstaat New York. Sie sieht die Zukunft von IBM in den Feldern Cloud-Computing, Sicherheit, Datenverarbeitung und mobile Dienste. Dazu ist Rometty gerade erst eine Allianz mit Apple eingegangen. Die Partner wollen Apples iPads und iPhones stärker in der Unternehmenswelt verankern.
Dax leidet unter Kriseneskalation in der Ukraine und Israel
Frankfurt/Main (dpa) - Die sich zuspitzende Lage in der Ukraine und in Israel hat den Dax am Freitag wieder unter die Marke von 9700 Punkten gedrückt. Der deutsche Leitindex verlor bis zum Nachmittag 0,69 Prozent auf 9686 Punkte. Für den MDax ging es um 0,79 Prozent auf 16 322 Punkte abwärts. Der TecDax fiel um 1,39 Prozent auf 1241 Punkte. Am Vortag bereits hatte der Dax seine starken Gewinne vom Mittwoch wieder abgegeben. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,98 Prozent am Vortag auf 0,97 Prozent. Der Kurs des Euro blieb unverändert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3525 (Donnerstag: 1,3525) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7394 (0,7394) Euro.