dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Mit Milliardenbuße legt Credit Suisse US-Steuerstreit bei

Zürich/New York (dpa) - Für ihre Geschäfte mit amerikanischen Steuerhinterziehern muss die Schweizer Großbank Credit Suisse mit einer Rekordstrafe von 2,6 Milliarden Dollar (1,89 Mrd. Euro) büßen. Nach erheblichem Druck der US-Justiz sah sich die zweitgrößte Bank der Alpenrepublik in der Nacht zum Dienstag zu dem Schuldeingeständnis gezwungen, „dass sie US-Kunden im Rahmen ihres früheren grenzüberschreitenden Private-Banking-Geschäfts dabei geholfen hat, der US-Steuerbehörde IRS falsche Steuerbelege vorzulegen“.Zusammen mit einer schon im Februar an die US-Börsenaufsicht SEC geleisteten Zahlung kostet die Wiedergutmachung in den USA die Bank 2,81 Milliarden Dollar.

Airbus verschärft zum ILA-Auftakt den Ton gegenüber Boeing

Schönefeld (dpa) - Zum Auftakt der Luftfahrtmesse ILA flammt der Subventionsstreit zwischen den weltweit führenden Flugzeugbauern Airbus und Boeing wieder auf. Der europäische Flugzeugbauer warf US-Konkurrent Boeing vor, vom US-Bundesstaat Washington illegale Wettbewerbsvorteile durch Beihilfen und Steuererleichterungen über 8,7 Milliarden Dollar (6,4 Mrd Euro) ergattert zu haben.„Dies ist kein fairer Wettbewerb und hat eine starke Reaktion Europas verdient“, sagte Produktionschef Günter Butschek am Dienstag. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ging bei der Eröffnung der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) nicht auf den Konflikt ein. Allgemein sicherte sie der Branche aber ihre Unterstützung zu.

Finanzaufsicht Bafin: Stresstest für einzelne Banken schwer

Frankfurt/Main (dpa) - Die laufenden Tests der europäischen Bankenaufseher dürften manche deutsche Bank nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin an ihre Grenzen bringen. Das Krisenszenario des Stresstests könnte „für einzelne Institute sehr anspruchsvoll“ werden, sagte die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Elke König, am Dienstag in Frankfurt. „Dieses Szenario hat es in der Tat in sich, wenn ich mir die Parameter ansehe, die für unsere Institute relevant sind.“ Bei der Prüfung müssen die Banken beweisen, dass sie auch bei einem Konjunktureinbruch mit einem Verfall von Immobilienpreisen und Aktienkursen sowie einer gegen Null tendierenden Inflation nicht in Schieflage geraten würden. Ergebnisse sollen rechtzeitig zum Start der neuen europäischen Bankenaufsicht unter Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 4. November vorliegen.

Existenzgründungen 2013: Mehr Ideen, mehr Gründerinnen

Frankfurt/Main (dpa) - Mehr als jeder zweite Existenzgründer in Deutschland hat im vergangenen Jahr eine eigene Geschäftsidee verwirklicht - so viele wie nie zuvor. Diese sogenannten Chancengründer machten 53 Prozent aller neuen Selbstständigen aus, wie die Förderbank KfW am Dienstag in Frankfurt mitteilte. „Die gute Binnenkonjunktur fördert die Chancengründer, wirkt aber dämpfend auf Notgründer aus der Arbeitslosigkeit heraus“, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Fehlende Erwerbsalternativen oder andere Motive sind dem KfW-Gründungsmonitor 2014 zufolge daher insgesamt unbedeutender gewesen als in der Vergangenheit. Die jährliche, repräsentative Befragung der Förderbank zeigt den Trend: Im Jahr 2012 waren es noch 47 Prozent und 2011 nur 35 Prozent der Gründer, die eine eigene Geschäftsidee umsetzten. Studie: Wert der Immobilienverkäufe auf höchstem Wert seit 2008

Berlin (dpa) - Der Wert der in Deutschland verkauften Immobilien ist einer Studie zufolge auf den höchsten Wert seit dem Krisenjahr 2008 gestiegen. Das geht aus neuesten Daten für 2012 hervor, die der Arbeitskreis der amtlichen Gutachterausschüsse am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Bundesweit wechselten 2012 demnach Immobilien im Wert von 170 Milliarden Euro den Besitzer. Das sei ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2009, als sich die Immobilienwirtschaft von der Krise zu erholen begann. Etwa zwei Drittel der rund eine Million Kaufverträge 2012 betrafen Wohnimmobilien.Bei den Preisen für Wohnimmobilien gibt es der Studie zufolge regional sehr große Unterschiede.

Studie: Dax-Unternehmen gehören mehrheitlich Auslandsinvestoren

Frankfurt/Stuttgart (dpa) - Die deutschen Top-Konzerne gehören mehrheitlich Investoren aus dem Ausland. 54 Prozent der Aktien der 30 Dax-Unternehmen liegen in Depots ausländischer Anleger, wie die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY am Dienstag bei der Vorlage einer Studie zur Anlegerstruktur bei den 30 Börsenschwergewichten in Frankfurt berichtete. Nur noch 37 Prozent entfallen auf das Inland, 9 Prozent der Aktien konnten keiner Region zugeordnet werden. In den vergangenen Jahren sei der Aktienanteil ausländischer Investoren deutlich gestiegen: Bei den 23 Unternehmen, deren Daten den Vergleich mit dem Jahr 2005 zulassen, stieg er von durchschnittlich 45 Prozent auf 58 Prozent im Geschäftsjahr 2013. Dabei ist die am Sonntag angekündigte Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank noch gar nicht berücksichtigt.

So viele Erwerbstätige wie nie in einem 1. Quartal in Deutschland

Wiesbaden (dpa) - Der Boom am deutschen Arbeitsmarkt setzt sich fort: Im ersten Quartal 2014 hatten nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 41,7 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland. „So viele Erwerbstätige gab es noch nie in einem ersten Quartal“, sagte ein Statistiker am Dienstag in Wiesbaden. Zwar sank die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Schlussquartal 2013 um 476 000 Personen oder 1,1 Prozent. Dieser Trend ist zum Jahresstart aber üblich - und er fiel aufgrund des milden Winters geringer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (minus 546 000 Personen). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen hingegen um 344 000 Menschen oder 0,8 Prozent. Damit setzt sich der Aufwärtstrend des vergangenen Jahres fort.

Dax ohne klaren Trend

Frankfurt/Main (dpa) - Den deutschen Standardwerten hat am Dienstag ein klarer Trend gefehlt. Der deutsche Leitindex Dax notierte zuletzt praktisch unverändert bei 9656 Punkten. Ebenso der MDax, der bei 16 322 Punkten stand. Entschlossener zeigte sich der Technologieindex TecDax, der sich mit einem Plus von 1,45 Prozent auf 1242 Punkte klar nach oben bewegte. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,11 Prozent am Vortag auf 1,12 Prozent. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3702 (Montag: 1,3715) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7298 (0,7291) Euro.