dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Finanzmärkte blicken auf möglichen Kurswechsel der US-Notenbank

Washington (dpa) - Die US-Notenbank Fed steht wahrscheinlich vor dem vorsichtigen Ausstieg aus den seit fünf Jahren laufenden Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Fachleute rund um den Globus rechnen damit, dass die Federal Reserve (Fed) am Mittwochabend bekanntgibt, ihre monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 85 Milliarden Dollar (64 Mrd Euro) leicht zu reduzieren. Zudem legt die Zentralbank eine aktualisierte Wirtschaftsprognose für die USA vor, die erstmals auf 2016 blickt. Auch gibt der scheidende Fed-Chef Ben Bernanke seine wahrscheinlich vorletzte Pressekonferenz.

Siemens-Aufsichtsrat treibt Führungsumbau voran - Ederer tritt ab

München (dpa) - Nur wenige Wochen nach der Ablösung von Siemens-Chef Peter Löscher treibt der Aufsichtsrat den Umbau der Unternehmensführung voran. Siemens-Personalchefin Brigitte Ederer wird den Elektrokonzern vorzeitig zum Monatsende verlassen. An ihrer Stelle soll Technik-Vorstand Klaus Helmrich ab 1. Oktober den Posten des Arbeitsdirektors zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben übernehmen, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Zum neuen Finanzvorstand bestellte der Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung den bisherigen Finanzchef des Industriesektors, Ralf Thomas.

Libor-Skandal: EU will Zins-Zockern das Handwerk legen

Brüssel (dpa) - Nach den jüngsten Skandalen will die EU-Kommission gegen die Manipulation von Zinssätzen wie Libor oder Euribor durchgreifen. Die beiden wichtigsten Vergleichssätze für den Handel zwischen den Banken sollen künftig nur noch unter behördlicher Aufsicht bestimmt werden. Zins-Fälscher müssten mit Geldbußen bis hin zu Gefängnis rechnen. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf präsentierte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Mittwoch in Brüssel. Verbraucher würden davon profitieren, weil die Zinssätze die Grundlage für Finanzprodukte wie Immobilien- und Verbraucherkredite, Sparbücher und komplexe Derivate bilden.

Schwache Chemiekonjunktur: Bayer und Lanxess planen Stellenabbau

Leverkusen/Köln (dpa) - Wegen der schwachen Chemiekonjunktur wollen die Konzerne Bayer und Lanxess in den nächsten Jahren weltweit bis zu 1700 Arbeitsplätze abbauen. In Deutschland sind bis zu 480 Stellen betroffen, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Der Spezialchemiekonzern Lanxess leidet vor allem unter der Schwäche der europäischen Autoindustrie. „Aufgrund der aktuellen Lage müssen wir jetzt entschieden handeln“, begründete Firmenchef Axel Heitmann am Mittwoch in Köln das Sparprogramm. Bis Ende 2015 will der Konzern weltweit rund 1000 Stellen streichen, zwei Drittel davon bereits im kommenden Jahr. In Deutschland sollen insgesamt bis zu 300 Stellen abgebaut werden.

Institute: Deutsche Konjunktur zieht 2014 kräftig an

Berlin/Essen (dpa) - Das Wirtschaftswachstum in Deutschland zieht aus Expertensicht im nächsten Jahr kräftig an. Institute und Banken sagten am Mittwoch ein Plus des Bruttoinlandsprodukts zwischen 1,7 und 1,9 Prozent voraus. Sie begründeten dies vor allem damit, dass die Deutschen noch konsumfreudiger würden. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt, steigende Löhne, eine moderate Teuerung und niedrige Zinsen trügen dazu bei. Für das laufende Jahr liegen die Voraussagen dagegen nur zwischen 0,4 und 0,6 Prozent.

BMW startet Serienproduktion seines Elektroautos i3

Leipzig (dpa) - Der Autobauer BMW hat mit dem Start der Serienproduktion seines Elektrowagens i3 eine neue Ära eingeläutet. Der i3, der seit Mittwoch im Leipziger Werk vom Band läuft, ist der erste in Großserie gefertigte BMW mit Elektroantrieb. Produktionsvorstand Harald Krüger gab sich optimistisch, dass die derzeit noch flaue Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland anziehen wird: „Ich sage auch: Das ist ein Marathon, das ist kein Sprint.“ Wie viele i3 in Leipzig montiert werden sollen, wollte Krüger nicht sagen. Das werde von der Nachfrage abhängig gemacht.

Dax wartet auf Fed-Entscheid - Neues Rekordhoch

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank ein neues Rekordhoch markiert. Zunächst waren die Kursausschläge in den wichtigsten Indizes verhalten ausgefallen, bis der deutsche Leitindex am Vormittag über sein am Montag erreichtes Rekordhoch sprang und eine neue Bestmarke bei 8645,39 Punkten setzte. Zuletzt stand der Dax 0,32 Prozent höher bei 8624 Punkten. Der MDax legte um 0,18 Prozent auf 14 951 Punkte zu, während der TecDax 0,10 Prozent höher notierte bei 1072 Punkten. Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,57 Prozent am Vortag auf 1,59 Prozent. Der Kurs des Euro fiel leicht.