dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Daimler setzt nach Gewinnwarnung den Rotstift an
Stuttgart (dpa) - Nach zwei Gewinnwarnungen will Daimler mit einem milliardenschweren Sparprogramm gegensteuern. Auf der Suche nach Geldfressern plant der Autobauer, keinen Bereich seiner schwächelnden Kernmarke Mercedes zu verschonen. Auch die Größe der Belegschaft wird hinterfragt. Gut eine Milliarde Euro will der Dax-Konzern schon 2013 freischaufeln, 2014 soll noch einmal eine ähnlich hohe Summe folgen. „Alle Ausgaben kommen auf den Prüfstand - mit einem Kriterium: Was unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt, wird gemacht“, kündigte Finanzvorstand Bodo Uebber am Donnerstag in Stuttgart an. Zuvor hatte Daimler seine Ziele für 2012 in allen zentralen Geschäftsbereichen nach unten korrigieren müssen.
Ford rechnet mit Milliarden-Verlust in Europa
Köln (dpa) - Der US-Autohersteller Ford rechnet wegen der Absatzkrise mit einem Milliarden-Verlust in Europa und schließt drei Werke. Im laufenden Geschäftsjahr 2012 werde der Konzern voraussichtlich mehr als 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) Verlust machen, kündigte Ford Europe am Donnerstag in Köln an. Nachdem das Unternehmen bereits am Mittwoch angekündigt hatte, seinen Standort Genk in Belgien zu schließen, sollen nun auch zwei kleinere Werke in Großbritannien - in Southampton und in Dagenham - dichtmachen.
DIW: Wirtschaft kühlt sich nur vorübergehend ab
Berlin (dpa) - Die Konjunktur in Deutschland wird sich nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im laufenden vierten Quartal leicht abschwächen. Die Wachstumsrate dürfte im Vergleich zum Vorquartal bei 0,2 Prozent liegen nach 0,3 Prozent im Dreimonatszeitraum zuvor, hieß es am Donnerstag im monatlichen DIW-Konjunkturbarometer. In den nächsten Monaten zeichne sich aber „vor allem in den großen Schwellenländern wie China eine Beschleunigung ab“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Davon würden besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen profitieren.
BASF dank starker Öl- und Gasgeschäfte weiter auf Rekordkurs
Ludwigshafen (dpa) - Das florierende Geschäft mit Öl und Gas hält den Chemieriesen BASF auf Rekordkurs. Während die großen US-Konkurrenten wegen schlechter Geschäfte massiv Stellen abbauen, bestätigte BASF-Chef Kurt Bock am Donnerstag seine Prognose für ein erneutes Spitzenjahr. Unter dem Strich verdiente auch der Branchenprimus im dritten Quartal deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Der Gewinn sank um ein Fünftel von 1,2 Milliarden auf 946 Millionen Euro. Die Zahl fiel dennoch deutlich besser aus als die der US-Konkurrenten Dow Chemical und DuPont, die diese Woche wegen Problemen in Asien und Europa Einschnitte angekündigt hatten.
Am Bau brummt es weiterhin - dickes Auftragsplus
Wiesbaden (dpa) - Auf den Baustellen in Deutschland brummt es weiterhin. Im August verzeichnete das Bauhauptgewerbe einen um 8,4 Prozent höheren Auftragseingang als im gleichen Monat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Mit 8,9 Milliarden Euro lag der Umsatz der Branche zwei Prozent höher als im August 2011. In den ersten acht Monaten des Jahres kletterten die Erlöse um 1,6 Prozent auf 57 Milliarden Euro. In der
Porsche nach neun Monaten durch die Bank mit Rekorden
Stuttgart (dpa) - Der Sportwagenbauer Porsche kratzt bei Umsatz und operativem Gewinn schon nach neun Monaten an den alten Bestmarken von 2011. Der Start ins letzte Viertel des Jahres werde mit Rekorden in allen Bereichen in Angriff genommen, wie die zu Volkswagen gehörende Luxuswagenschmiede am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Die zentralen Kennziffern Umsatz, Absatz, Gewinn vor Zinsen und Steuern seien nach drei Vierteln eines Jahres noch nie besser gewesen. Die Zuffenhausener steigerten die Erlöse in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 10,15 Milliarden Euro. Im gesamten Vorjahr waren es 10,9 Milliarden.
Insolvenzverwalter beklagen Einfluss der Banken
Berlin (dpa) - Die deutschen Insolvenzverwalter werfen Banken und Hedgefonds vor, sich zunehmend in Insolvenzverfahren hineinzudrängen, um ihre Interessen durchzusetzen. Kleinere Gläubiger, Lieferanten sowie Angestellte der insolventen Firmen würden in vielen Fällen benachteiligt, sagte der Vorsitzende des Insolvenzverwalterverbandes, Christoph Niering, am Donnerstag in Berlin. Den Banken gehe es um ihre Kredite, den Fonds um schnelle Gewinne. Die Insolvenzordnung sehe aber anderes vor: „Alle Gläubiger müssen die gleiche Chance auf Teilhabe und Befriedigung haben.“ Für den Zeitraum Januar bis Juli 2012 meldete das Statistische Bundesamt rund 17 300 Insolvenzen von Unternehmen und 58 700 Privatinsolvenzen.
Dax legt nach guten BASF-Zahlen zu
Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem zögerlichen Start hat der Dax am Donnerstag an seinen Erholungsversuch vom Vortag angeknüpft. Spekulationen über eine Lockerung der japanischen Geldpolitik sowie der starke Geschäftsbericht von BASF sorgten für positive Impulse. Bis zum Nachmittag stieg der deutsche Leitindex um 0,59 Prozent auf 7235 Punkte. Der MDax gewann 0,45 Prozent auf 11 381 Punkte. Der TecDax rückte um 0,06 Prozent auf 801 Punkte vor. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2993 (Mittwoch: 1,2942) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7697 (0,7727) Euro.