dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Keine Bürgschaft aller Bundesländer für Schlecker
Stuttgart (dpa) - Eine Bürgschaft aller Bundesländer zugunsten von Schlecker-Transfergesellschaften ist gescheitert - stattdessen wird nun an einer Mini-Bürgschaft aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus Kreisen des Landtagsfinanz- und Wirtschaftsausschusses in Stuttgart. Die insolvente Drogeriekette Schlecker bekommt somit nicht die Bürgschaften für einen KfW-Kredit in voller Höhe von 70 Millionen Euro. Demnach kämen nur die betroffenen Mitarbeiter in den drei Bundesländern in Transfergesellschaften.
Opel-Aufsichtsrat diskutiert neuen Sanierungsplan
Rüsselsheim (dpa) - Bei Opel ist eine neue Runde im Kampf gegen Milliardenverluste, Absatzschwäche und Überkapazitäten eingeläutet worden. Am Mittwoch begannen im Aufsichtsrat des verlustreichen Autobauers Beratungen über die Sanierung des Traditionsherstellers. Die Marke mit dem Blitz leidet extrem unter der Nachfrageflaute in Europa, ihrem einzigen bedeutenden Absatzmarkt. So viel scheint sicher: Die Mitarbeiter von Opel müssen sich erneut auf tiefe Einschnitte gefasst machen. Nach außen gibt sich der neue Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug vorerst zurückhaltend. Es gilt, das Verhältnis zum Management nicht voreilig zu verspielen.
Teures Benzin hält Inflation über Zwei-Prozent-Marke
Wiesbaden (dpa) - Rekordpreise an den Zapfsäulen halten die Inflation in Deutschland über der Zwei-Prozent-Marke. Im März mussten Verbraucher insgesamt durchschnittlich 0,3 Prozent mehr für Waren und Dienstleistungen zahlen als im Februar. Die Jahresteuerungsrate verringerte sich dennoch auf 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch anhand vorläufiger Berechnungen mitteilte. Im Februar hatte die jährliche Inflationsrate noch bei 2,3 Prozent gelegen. Volkswirte erklärten den Rückgang der Jahresrate damit, dass die Energiepreise weniger stark zulegten als ein Jahr zuvor. Nach Angaben der Statistiker kletterten zum Ende der kalten Jahreszeit beispielsweise die Preise für Heizöl nicht mehr so stark wie zuvor. Zugleich verbilligten sich Pauschalreisen.
Athener Schuldendrama: Kreditausfallversicherungen ausgezahlt
New York/Frankfurt/Main (dpa) - Die Auszahlung der umstrittenen Kreditausfallversicherungen auf griechische Staatsanleihen ist reibungslos über die Bühne gegangen. In der Finanzkrise 2008 hatten diese Finanzinstrumente nach der Lehman-Pleite Schockwellen ausgelöst - deshalb wollten EU-Politiker zunächst vermeiden, dass sie beim griechischen Schuldenschnitt fällig werden. Doch am Ende sind lediglich 2,89 Milliarden US-Dollar (2,17 Mrd Euro) netto an Anleger geflossen, die sich mit sogenannten Credit Default Swaps (CDS) gegen einen Zahlungsausfall Griechenlands abgesichert hatten. Das geht aus Angaben der Derivate-Handelsplattform DTCC hervor. Damit ist die letzte Bestätigung geliefert, dass das gefürchtete „Kreditereignis“ im Fall Griechenlands einen harmlosen Ausgang genommen hat.
Zahl der Jobs fast auf Rekordhöhe - Niedrigere Hürden für Ausländer
Nürnberg/Berlin (dpa) - Trotz leichter Konjunkturschwäche haben Arbeitslose weiterhin bessere Jobchancen als im Boomjahr 2007. Derzeit suchten Unternehmen kaum weniger Mitarbeiter als im Januar, als die Arbeitskräftenachfrage eine Rekordhöhe erreicht hatte. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit und verwies dabei auf ihren neuesten Stellenindex BA-X. Danach kletterte der monatlich ermittelte Stellenindikator im März um einen Zähler auf 176 Punkte. Im Januar hatte der Wert bei 179 gelegen - und damit die stärkste Arbeitskräftenachfrage seit Einführung des Indikators im Jahr 2005 signalisiert.
Neuer Bertelsmann-Chef baut Konzern um - Börsengang möglich
Berlin/Gütersloh (dpa) - Der neue Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hat die Weichen für einen Umbau des größten Medienunternehmens Europas gestellt. „Bertelsmann soll wachstumsstärker, digitaler, breiter aufgestellt und internationaler werden“, sagte Rabe am Mittwoch in Berlin. Er kündigte einen „langfristigen Konzernumbau“ an. Bisher mache das Medienunternehmen 80 Prozent des Umsatzes in Europa, „einer Region, die auch längerfristig nicht stark wachsen wird“. Bertelsmann betrachtet China, Indien und Lateinamerika als Wachstumsregionen.
Deutsche-Bank-Tochter Postbank macht Hoffnung auf bessere Zeiten
Frankfurt/Bonn (dpa) - Nach einer Schrumpfkur sieht sich die Postbank mit ihren 14 Millionen Kunden auf dem besten Weg zu einer führenden Rolle im Deutsche-Bank-Konzern. „Die Postbank wird zum Zentrum des Consumer Bankings innerhalb der Deutsche Bank. Und sie wird weiter gestärkt, zum Beispiel durch die Kooperation mit der Norisbank“, sagte der designierte neue Postbank-Chef Frank Strauß bei der Bilanzvorlage das Bonner Konzerns am Mittwoch in Frankfurt. Im vergangenen Jahr lief das operative Geschäft mit Privat- und Firmenkunden bei der Postbank bestens: Mit rund 1,4 Milliarden Euro vor Steuern wurde in diesem Segment ein Rekord erzielt.
Baumarktkette Praktiker rutscht tief in die roten Zahlen
Kirkel (dpa) - Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Wegen des schwachen Geschäfts, hausgemachter Probleme und der Sanierungsbemühungen fiel im vergangenen Jahr ein Verlust von 554,7 Millionen Euro an. Es ist das dritte Verlustjahr in Folge - 2009 und 2010 war das Minus allerdings noch deutlich kleiner. Der Versuch des Unternehmens, seine Zinslast zu verringern, scheiterte vorerst. Zu dem immensen Verlust, der sich auf mehr als ein Sechstel des Umsatzes beläuft, führten vor allem Abschreibungen auf Vermögens- und Firmenwerte sowie die Kosten für den Konzernumbau. Der Umsatz des saarländischen Unternehmens fiel 2011 früheren Angaben zufolge um knapp acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Die Börse reagierte geschockt.
ADAC warnt vor steigenden Spritpreisen vor Ostern
München (dpa) - Der ADAC warnt die Mineralölkonzerne davor, die Spritpreise vor den Osterfeiertagen nochmals zu erhöhen. „Angesichts des aktuellen extrem hohen Preisniveaus bei Benzin und Diesel wären zusätzliche Preisaufschläge geradezu unanständig“, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge. Aktuell verharren die Spritpreise weiter auf Rekordniveau. Nach Berechnungen des Autoclubs kostet der Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt derzeit 1,660 Euro und damit so viel wie bereits in der Vorwoche. Diesel wurde ein klein wenig billiger und kostet derzeit 1,528 Euro je Liter. Die Erfahrungen zeigten laut ADAC aber, dass vor Ferienbeginn wie vor Ostern die Preise oft ein weiteres mal anzögen.
Deutscher Aktienmarkt mit leichten Verlusten
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem zeitweise orientierungslosen Verlauf leichte Verluste verbucht. Bei extrem dünnen Umsätzen sank der Dax am Nachmittag um 0,43 Prozent auf 7049 Punkte, nachdem der Leitindex zeitweise die Marke von 7100 Punkten zurückerobert hatte. Der MDax fiel um 0,58 Prozent auf 10 759 Punkte. Der TecDax verlor 0,54 Prozent auf 798 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3337 (Dienstag: 1,3333) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7498 (0,7500) Euro.