dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Sprit und Öl treiben Inflation an
Wiesbaden (dpa) - Getrieben vom immer teurerer Energie sind die Verbraucherpreise in Deutschland im März um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch wegen der Einführung des bei deutschen Autofahrern bisher unbeliebten Biosprits E10 explodierten die Kraftstoffpreise binnen Jahresfrist um 11,2 Prozent. Heizöl war im März sogar fast ein Drittel (32,8 Prozent) teurer als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem Februar erhöhte sich das Preisniveau um 0,5 Prozent.
Experten: Wirtschaftsdynamik in Deutschland schwächt sich ab
Berlin (dpa) - Ein weiteres Jahr mit einem kräftigen Aufschwung, doch dann droht der deutschen Wirtschaft Experten zufolge 2012 eine merkliche Abkühlung. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet in diesem Jahr 2,7 Prozent mehr Wirtschaftsleistung, danach werde sich das Wachstum jedoch auf 1,4 Prozent halbieren, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichte Prognose.
Bahn und Lokführer starten entscheidende Tarifverhandlung
Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bahn und ihre streikerprobten Lokführer haben sich am Dienstag zur entscheidenden Verhandlung über einen neuen Tarifvertrag getroffen. Die Arbeitgeber der Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hätten die Gespräche am Vormittag in Frankfurt am Main begonnen, sagte eine DB-Sprecherin.
Ringen um WestLB tritt in entscheidende Phase
Düsseldorf (dpa) - Das Ringen um eine tragfähige Zukunft für die angeschlagene Westdeutsche Landesbank ist in eine entscheidende Phase getreten. Wenige Tage vor Ablauf der Frist für eine Präzisierung der Umbaukonzepte der Bank bei EU-Kommission zeichnet sich noch kein klares Bild über eine mögliche Lösung ab. Während das „Handelsblatt“ (Dienstag) berichtete, dass die WestLB künftig nur noch als Dienstleister der Sparkassen aktiv sein soll und zur Verbundbank umgebaut werde, hieß es in Finanzkreisen, alle drei Modelle würden weiter verfolgt. Neben dem Verbundkonzept hatten die Eigentümer der EU-Kommission vor zwei Monaten auch einen Verkauf und eine Verkleinerung der WestLB vorgeschlagen.
Nord/LB: Stresstest-Vorgaben unklar - Scheitern möglich
Hannover (dpa) - Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) sieht den Ausgang des Banken-Stresstests als völlig offen an und bereitet sich auch auf ein Scheitern vor. Bis heute seien die Kriterien für den Bankentest noch immer nicht vollständig und widersprüchlich, sagte Nord/LB-Chef Gunter Dunkel bei der Bilanz-Pressekonferenz am Dienstag in Hannover. „Wir wissen nicht, wie der Stress aussieht, deshalb können wir die Frage nicht beantworten, wie der Test für uns ausgeht“, sagte er. Das vergangene Jahr habe die Nord/LB mit 236 Millionen Euro Gewinn abgeschlossen. 2009 war die Bank wegen einer höheren Vorsorge vor faulen Krediten tief in die Verlustzone gerutscht.
Daimler und Bosch schmieden E-Auto-Allianz
Stuttgart (dpa) - Der Premiumhersteller Daimler und der weltgrößte Autozulieferer Bosch schmieden eine Elektroauto-Allianz. In einem Gemeinschaftsunternehmen wollen die beiden Stuttgarter Konzerne zusammen Elektromotoren entwickeln und produzieren. Der Startschuss solle bereits im nächsten Jahr fallen, teilten die beiden Flaggschiffe der deutschen Autoindustrie am Dienstag mit. Daimler und Bosch wollen sich mit dem Projekt auf den europäischen Markt konzentrieren.
Dax gibt nach - Auftakt der Quartalssaison
Frankfurt/Main (dpa) - Die Anhebung der Risikoeinstufung für das havarierte Atomkraftwerk Fukushima hat den deutschen Anlegern am Dienstag die Stimmung verhagelt. Der Dax verlor nach dieser Nachricht und schwach aufgenommenen Alcoa-Zahlen bis zum Nachmittag 1,00 Prozent auf 7133 Punkte. Der MDax sank um 1,17 Prozent auf 10 331 Punkte und der TecDax weitete seine Verlustserie um 1,46 Prozent auf 917 Punkte aus. Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,23 (Vortag: 3,26) Prozent. Der Bund Future gewann 0,48 Prozent auf 120,48 Punkte. Der Referenzkurs des Euro ist weiter gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,4470 (1,4434) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6911 (0,6928) Euro.