Alcoa profitiert vom Aufschwung

New York (dpa) - Rückkehr in die Gewinnzone und positiver Ausblick - dennoch strafen die Börsianer die Zahlen von Alu-Konzern Alcoa ab. Steigende Energie- und Rohstoffpreise machen der Großindustrie Probleme.

Zum Auftakt der Quartalsberichtssaison in den USA hat der US-Aluminiumgigant Alcoa kräftige Steigerungsraten vorgelegt. Der Konzern verkaufte dank des Konjunkturaufschwungs deutlich mehr Aluminium als noch vor einem Jahr. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 22 Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar (4,2 Mrd Euro). Der Gewinn lag unterm Strich bei 308 Millionen Dollar; hier stand zuvor ein Verlust von 201 Millionen Dollar. Doch die Reaktion an den Börsen fiel enttäuschend aus, Analysten hatten noch bessere Zahlen erwartet.

Die höheren Energie- und Rohstoffpreise wirkten negativ und auch der schwächere Dollar habe die Alcoa-Ergebnisse beeinträchtigt, hieß es. Unter diesen Belastungsfaktoren dürften weitere Hersteller auch in den kommenden Monaten leiden. Stahl- und Metalltitel rauschten am Dienstag an den weltweiten Börsen in den Keller. In Frankfurt verbuchten Metallwerte wie Aurubis und ThyssenKrupp sowie Salzgitter nach den Alcoa-Zahlen zeitweilig Abschläge von bis zu 2,84 Prozent und waren damit schwächer als der Gesamtmarkt. Auch in Asien gehörten die Aktien der großen Stahlkonzerne zu den größten Verlierern. Zuvor hatte Alcoa nachbörslich in den USA mehr als drei Prozent verloren.

Alcoa läutet traditionell die US-Berichtssaison ein. Börsianer schauen bei dem Unternehmen allerdings noch aus einem anderen Grund besonders genau hin: Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als eine Art Indikator für die gesamte Wirtschaft. Die Autoindustrie setzt das leichte Metall etwa für Motorblöcke ein, die Flugzeughersteller bauen daraus Rumpf und Tragflächen.

Der aus Deutschland stammende Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld gab sich betont optimistisch:. „Unser Ausblick für das weitere Jahr 2011 und danach bleibt sehr positiv“. Er rechnet im Gesamtjahr mit einer Nachfrage, die um 12 Prozent über dem Vorjahr liegt.

Als Grund führte der ehemalige Siemens-Chef Kleinfeld die wachsende Weltbevölkerung, den Trend zum Leben in den Städten sowie die vielseitige Verwendbarkeit von Alu an. Trotzdem war in der Wirtschaftskrise die Nachfrage nach dem Metall deutlich zurückgegangen. Alcoa hatte wiederholt rote Zahlen geschrieben. Zu den Steigerungen des ersten Quartals erklärte der Konzern am Montagabend, die Verpackungs- und Autoindustrie habe zu den treibenden Kräften gezählt.