Milliardenklage gegen BP wegen Rosneft-Deal

Moskau (dpa) - Dem britischen Ölmulti BP droht wegen seiner geplanten Zusammenarbeit mit dem russischen Rosneft-Konzern einem Zeitungsbericht zufolge eine Milliardenklage.

Das Konsortium AAR, russischer Aktionär beim russisch-britischen Joint-Venture TNK-BP, verlange bis zu zehn Milliarden US-Dollar (6,9 Mrd Euro) Schadenersatz vom Mutterkonzern BP sowie von Russlands größtem Ölförderer Rosneft. Das berichtete die Moskauer Zeitung „Kommersant“ am Dienstag.

Ihre Schadensersatzforderung begründen die russischen Anteilseigner damit, dass BP Aktionärsvereinbarungen beim Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP gebrochen habe. Darin ist nach Ansicht von AAR festgeschrieben, dass der gemeinsame Verwaltungsrat neuen Öl- und Gasprojekten eines der Partner in Russland vorher zustimmen muss. Das AAR-Konsortium der Milliardäre Michail Fridman, Viktor Wekselberg, German Khan und Leonard Blavatnik sieht sich daher durch den im Januar vereinbarten Deal zwischen BP und Rosneft umgangen.

Zum Jahresbeginn hatten BP und Rosneft einen Aktientausch im Wert von je 7,6 Milliarden US-Dollar und eine „strategische Kooperation“ bei der Erschließung des russischen Festlandsockels im Nordpolarmeer vereinbart. Die Pläne wurden vom Stockholmer Schiedsgericht vorerst gestoppt. Die Frist für den Aktientausch läuft an diesem Donnerstag ab.