Einkaufen wird wieder günstiger

Die jüngsten Daten der Statistiker geben Entwarnung: Die Inflation ist auf dem Rückzug.

Frankfurt. Das Leben in Deutschland wird allmählich wieder günstiger. An der Zapfsäule und beim Heizen der eigenen vier Wände mag man kaum glauben, was Statistiker ausgerechnet haben. Die jährliche Inflationsrate bleibt trotz hoher Sprit- und Energiepreise auf dem Rückzug — auch wenn die Jahresrate für 2011 mit 2,3 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 1,1 Prozent liegt. Volkswirte rechnen für 2012 mit weiter sinkenden Werten. Das vor allem in Deutschland so gefürchtete Inflationsgespenst verliert zusehends seinen Schrecken — vorerst.

„Seit Mitte 2011 zeigt sich, dass der Inflationsdruck nachlässt - vor allem deswegen, weil die Phase des sehr hohen Wirtschaftswachstums vorbei ist und die Unternehmen deswegen weniger Preismacht haben“, erklärt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Zudem seien die Löhne in Deutschland nur vergleichsweise verhalten gestiegen — weit weniger, als es das gute Arbeitsmarktumfeld mit Erwerbslosenzahlen unter drei Millionen hätte erwarten lassen.

Angesichts der Euro-Schuldenkrise wuchs in Deutschland zuletzt die Furcht vor einer massiven Geldentwertung. Eine kürzlich vorgestellte Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Allianz Bank kam zu dem Ergebnis: 46 Prozent von 2277 befragten Erwachsenen haben Angst davor, dass ihr Vermögen durch Inflation seinen Wert verliert. Bei einer ersten Umfrage im Frühjahr waren es 37 Prozent.

Die gute Nachricht für die Skeptiker: Volkswirte rechnen für 2012 mit weiterer Entspannung an der Preisfront in Deutschland. Für die Eurozone insgesamt erwartet die oberste Hüterin stabiler Preise, die Europäische Zentralbank (EZB), für die nächsten Monate Werte knapp unter der EZB-Warnschwelle von 2,0 Prozent.