Ende des Tarifstreits in der Sicherheitsbranche in Sicht

Düsseldorf (dpa) - Gute Nachrichten für Fluggäste: Im erbittert geführten Tarifstreit beim privaten Sicherheitsgewerbe in Nordrhein-Westfalen ist eine Einigung greifbar nahe.

In der kommenden Woche sollen die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi über einen am Freitagabend vorgelegten Schlichterspruch abstimmen. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich. Notwendig ist eine einfache Mehrheit. Die Verdi-Tarifkommission hat die Annahme empfohlen. Die im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) organisierten Arbeitgeber haben bereits verbindlich zugestimmt.

Wie ein BDSW-Sprecher erläuterte, sollen die unteren Stundenlöhne von jetzt 8,23 Euro im Mai 2013 auf 8,62 Euro und ab Januar 2014 auf dann 9 Euro steigen. Die Erhöhung liege bei 10,4 Prozent. Die Vergütung der Luftsicherheitsassistenten solle in denselben zwei Stufen um insgesamt 18,9 Prozent von derzeit 12,36 Euro auf 14,70 Euro erhöht werden. „Die Arbeitgeber werden hierdurch auf das Äußerste belastet“, hieß es von dem Branchenverband.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich am 18. März darauf geeinigt, den nordrhein-westfälischen Landesschlichter Bernhard Pollmeyer einzuschalten. Damit sollte Bewegung in die völlig festgefahrenen Tarifverhandlungen für die 34 000 Beschäftigten der Branche in NRW kommen.

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker sagte zum Schlichterspruch, Prozenterhöhungen im zweistelligen Bereich habe man „nicht so oft“. Die Gewerkschaft hatte anfangs ein Plus von 30 Prozent gefordert. In dem Tarifkonflikt waren in den vergangenen Monaten die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn immer wieder bestreikt worden. Allein in Düsseldorf fielen durch die Streiks des Sicherheitspersonals über 1000 Flüge aus, mehr als 100 000 Fluggäste waren betroffen.

Becker wertete die Einigung auch als gutes Signal für den Tarifstreit der Branche in Hamburg. Auch dort werde Pollmeyer der Schlichter sein. Am 15. April werde verhandelt.