Es dürfe nicht sein, „dass sich deutsche Vertreter im EZB-Rat isoliert fühlen. Das Prinzip, dass jedes Mitglied eine Stimme hat, sollten wir überdenken.“
Mittelfristig müssten die Stimmen im EZB-Rat nach der Größe der Bevölkerung und der Höhe der Haftungsrisiken gewichtet werden, forderte Wissing: „Andernfalls können Notenbanker aus den kleineren Krisenländern ein Land wie Deutschland überstimmen, das gut 27 Prozent des EZB-Kapitals hält.“
Im Zusammenhang mit der Euro-Schuldenkrise haben bereits zwei prominente deutsche Notenbanker das Handtuch geworfen. Nach Bundesbank-Chef Axel Weber im Februar ging zuletzt jetzt auch EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark. Beide galten als Kritiker der milliardenschweren Anleihekäufe, mit der die EZB kriselnde Euro-Staaten stützt, konnten sich mit ihren Vorstellungen in der EZB aber nicht durchsetzen.