Zocker-Skandal: UBS-Chef will nicht zurücktreten

Zürich (dpa) - Der Chef der gebeutelten Schweizer Großbank UBS, Oswald Grübel, will nicht zurücktreten. Obwohl ein Händler in London offenbar zwei Milliarden Dollar (etwa 1,5 Mrd Euro) verspekuliert hat, sieht Grübel keinen Grund für persönliche Konsequenzen.

„Ich habe die Verantwortung für alles, was in der Bank passiert - ich fühle mich aber nicht schuldig“, sagte Grübel der Zeitung „Der Sonntag“. Er halte nichts von den Rücktrittsforderungen, wie sie vor allem von linken Schweizer Politikern kommen: „Das ist rein politisch“, sagt der Deutsche. „Ich denke nicht über einen Rücktritt nach“, diese Frage sei „Sache des Verwaltungsrats“.

Für Grübel steht fest: „Wenn jemand mit krimineller Energie vorgeht, können Sie nichts machen. Das wird es in unserem Job immer geben.“ Der mutmaßliche Täter war am Donnerstag in London verhaftet worden. Bereits am Freitag stand er wegen Betrugsverdachts vor Gericht. Oswald Grübel wollte in dem Interview keine näheren Angaben dazu machen, wann er selber von dem Milliarden-Verlust erfahren hat: „In dem Zeitpunkt, wo wir es entdeckt haben“, sagt er auf die entsprechende Frage.

Der Vorfall wird derzeit von den Finanzaufsichten der Schweiz und Großbritanniens untersucht. Mit der Untersuchung ist ein außenstehendes Unternehmen beauftragt, das unabhängig von der UBS sein soll.