EZB-Umfrage: Experten senken Wachstumsprognosen
Frankfurt/Main (dpa) - Der Konjunkturpessimismus bei europäischen Finanzexperten wächst: In einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) senkten 51 Ökonomen ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im Euroraum in diesem Jahr um weitere 0,2 Prozentpunkte auf minus 0,6 Prozent.
Auch für die kommenden beiden Jahre korrigierten die Experten ihre Vorhersage leicht nach unten.
Demnach wird es die Wirtschaft im Euroraum 2014 aus der Rezession schaffen. Mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 Prozent werde der Aufschwung aber bescheiden ausfallen. 2015 erwarten die Ökonomen ein Plus von 1,5 Prozent.
EZB-Präsident Mario Draghi sieht Anzeichen „einer gewissen Verbesserung“, allerdings auf niedrigem Niveau. Zuletzt war die Wirtschaft im Euroraum sechs Quartale lang geschrumpft. Im weiteren Jahresverlauf und 2014 sollte das Exportwachstum im Eurogebiet von einer allmählichen Erholung der weltweiten Nachfrage profitieren, schreiben die Notenbanker in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Die Inlandsnachfrage werde durch die niedrigen Zinsen und die jüngsten Realeinkommens-Zuwächse gestützt. Auch die Erholung an den Finanzmärkten werde allmählich in der Wirtschaft ankommen: „Alles in allem dürfte sich die Konjunktur im Eurogebiet stabilisieren und langsam erholen.“
An der Preisfront sehen die Experten für die kommenden gut zwei Jahre keine Gefahren. Nach der Prognose wird die Inflation im Euroraum in diesem und im kommenden Jahr bei 1,5 Prozent liegen und 2015 leicht auf 1,8 Prozent ansteigen. Europas Währungshüter streben einen Wert von knapp unter 2 Prozent an, bei dem sie die Preisstabilität gewahrt sehen.