Henkel nimmt im zweiten Quartal Fahrt auf
Düsseldorf (dpa) - Die gute Entwicklung in den Schwellenländern und die Einführung neuer Produkte haben dem Konsumgüterhersteller Henkel im zweiten Quartal Auftrieb gegeben.
Auch das wichtige Klebstoffgeschäft, das in den ersten drei Monaten noch unter der Industrieflaute gelitten hatte, erholte sich. Der Konzern konnte auch die Preise bei einigen seiner Artikel anheben.
Konzernweit stiegen die Erlöse von April bis Juni um 1,9 Prozent auf 4,29 Milliarden Euro, wie der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo und Loctite-Kleber mitteilte. Der Nettogewinn verbesserte sich um gut sechs Prozent auf 418 Millionen Euro. Die Aktie gehörte mit einem Plus von über drei Prozent zu den Spitzenreitern im Dax. Auch Henkel-Chef Kasper Rorsted zeigte sich zufrieden. „In einem schwierigen Marktumfeld hat Henkel ein starkes Quartal gehabt“, betonte er.
Die größten Sprünge machte Henkel bei Wasch- und Reinigungsmitteln (Persil, Pril, Purex). Die Erlöse verbesserten sich im Quartal um 3,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. In der Kosmetik (Schwarzkopf, Syoss, Dial) spielten zahlreiche neue Produkte eine Rolle, etwa bei Haar-Kolorationen, neuen Deos oder einer speziellen Zahncreme für Raucher. Der Umsatz stieg in diesem Bereich leicht um 0,2 Prozent auf 923 Millionen Euro.
Das wichtigste Standbein des Konzerns sind allerdings Klebstoffe. Henkel ist seit der Übernahme von National Starch im Jahr 2008 der größte Klebstoffhersteller der Welt. Dieser Bereich ist aber sehr konjunkturanfällig und verbuchte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang. Im zweiten Quartal gelang Henkel ein Comeback. Die Erlöse verbesserten sich um knapp zwei Prozent auf 2,14 Milliarden Euro. Die Kleber werden in Smartphones, im Haushalt, in der Auto- Bau- und Verpackungsindustrie eingesetzt.
Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Henkel-Chef Rorsted. Der Manager nutzte zudem die Gelegenheit, Gerüchte zu dementieren, er sei auf den Sprung weg von Henkel. Es gebe keine Überlegungen von seiner Seite, den Konzern zu verlassen, sagte er. Der Däne war zuletzt als Kandidat für den Vorsitz beim Gasekonzern Linde gehandelt worden.