Firmenpleiten in Deutschland gehen erneut zurück
Hamburg (dpa) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist nach einer Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Bürgel im vergangenen Jahr erneut deutlich zurückgegangen.
Insgesamt wurden 2013 rund 26 700 Unternehmen zahlungsunfähig. Das seien 9,7 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte Bürgel am Mittwoch in Hamburg mit.
Die Zahl sei damit zum vierten Mal in Folge rückläufig und die niedrigste innerhalb des betrachteten Zeitraums seit 2004.
Grund für die insgesamt gute Entwicklung sei die stabile Konjunktur mit einer starken Binnennachfrage, sagte Bürgel-Geschäftsführer Norbert Sellin. Auch für 2014 rechnet Bürgel mit einem weiteren Rückgang der Zahl der Firmeninsolvenzen. Laut Prognose könnte sie bei 26 200 liegen.
Nach wie vor seien die Schäden aus den Insolvenzen aber enorm - die Wirtschaftsauskunftei bezifferte sie für das vergangene Jahr auf rund 26,5 Milliarden Euro. Knapp 150 000 Mitarbeiter seien von Pleiten betroffen gewesen.
Gefährdet waren demnach vor allem junge Unternehmen. Mehr als ein Viertel der Pleiten 2013 ging auf das Konto von Firmen, die zuvor erst bis zu zwei Jahre am Markt gewesen waren. Überdurchschnittlich oft traf es zudem die Speditions- und Logistikbranche, die Druckindustrie, den Versand- und Internethandel, die Solarbranche und das Baugewerbe.
Hauptursache für Pleiten sind laut Bürgel immer noch ausbleibende Aufträge sowie ihre Stornierung und Verschiebung. Probleme könnte 2014 zudem die Umstellung auf das Zahlungssystem Sepa bringen. Vielen Firmen sei noch nicht bewusst, dass sie kein Geld mehr mit dem alten Verfahren einziehen könnten.