Fischfang-Quoten: Lichtblicke für Nordsee-Fischer
Brüssel (dpa) - Deutsche Nordsee-Fischer sollen nach Plänen der zuständigen EU-Minister im kommenden Jahr mehr Hering und Kabeljau fangen dürfen. Das berichteten Diplomaten am Rande von EU-Fischereiverhandlungen in Brüssel.
Dabei ging es um die Fangquoten für die Nordsee und den Atlantik 2012. Mit Einbußen müssen die Fischer hingegen beim Seelachs rechnen. Im Kern steht allerdings bereits fest, dass in der Nordsee und im Atlantik insgesamt weniger gefischt werden darf. Die EU-Kommission schlägt vor, dass die Fangmengen 2012 im Durchschnitt um elf Prozent sinken. So sollen sich die Bestände erholen können. Unter den europäischen Agrar- und Landwirtschaftsministern sind die einzelnen Fangquoten jedoch stets heftig umkämpft.
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki will, dass die Quoten stärker nach wissenschaftlichen Empfehlungen festgelegt werden. Derzeit gelten die Fangrechte größtenteils als Verhandlungssache zwischen den EU-Ländern. Über den Zustand vieler Fischarten fehlen jedoch gesicherte Informationen.
Für 53 Bestände plant Damanaki eine Kürzung der Fangquoten, für neun eine Anhebung. Ein Bestand entspricht einer Fischart in einer bestimmten Region. Am stärksten steigen sollen die erlaubten Mengen bei Kabeljau, Hering und Seeteufel.
Die deutschen Fischer können laut Diplomaten mit den Plänen zufrieden sein. Bereits im Oktober waren die Fangquoten für Hering in der Ostsee zum ersten Mal seit vier Jahren gestiegen. Für den Hering in der Nordsee sind nun zudem für die deutschen Kutter Erhöhungen von mehr als 100 Prozent vorgesehen.
Berlin geht es daher vor allem um die Zahl der Tage, an denen gefischt werden darf. Das Agrarministerium pocht laut Diplomaten darauf, dass sie nicht noch weiter gekürzt werden, damit die Fischer die erlaubten Mengen überhaupt fangen können. Frankreich und Großbritannien unterstützen dem Vernehmen nach diese Forderung.