Frankenstärke schmälert Umsatz von Nestlé
Vevey (dpa) - Die anhaltende Stärke des Schweizer Franken hat einmal mehr Umsatz und Gewinn des weltgrößte Lebensmittelkonzerns Nestlé geschmälert.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz des Hersteller von Produkten wie Nespresso-Kaffeekapseln, Maggi-Suppen und Alete-Babynahrung gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 um 4,8 Prozent auf rund 43 Milliarden Franken (35,4 Milliarden Euro).
Bereinigt um Währungs- und andere, kleinere Sondereffekte verbuchte der Schweizer Konzern wäre ein Wachstum von 4,7 Prozent herausgekommen, berichtete das Unternehmen.
Dieses Ergebnis liegt zwar knapp unter dem von Nestlé angepeilten Wachstumsziel von 5 Prozent, aber über den durchschnittlichen Erwartungen der Branchenanalysten von 4,5 Prozent. Nestlé-Aktien legten an der Zürcher Börse deutlich zu. Im ersten Quartal hatte Nestlé mit einem Plus von 4,2 Prozent noch das schwächste Wachstum seit 2009 verzeichnet.
Preiserhöhungen trugen 1,8 Prozent zum Ergebnis bei, wie Nestlé mitteilte. Weiterhin verdankt der Nahrungsmittelmulti sein Wachstum vor allem den aufstrebenden Märkten. Dort legte Nestlé um 9,7 Prozent zu, während das Geschäft in den Industrieländern nur um 0,6 Prozent wuchs. Die aus Schweizer Sicht ungünstige Wechselkurssituation trübte allerdings auch Nestlés Reingewinn, der gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um zehn Prozent auf 4,6 Milliarden Franken sank.
Konzernchef Paul Bulcke sprach dennoch von einem soliden und breit abgestützten Wachstum, das „in einem nach wie vor sehr unbeständigen Handelsumfeld“ erreicht worden sei. Das Unternehmen setzte weiterhin auf Innovation und den Ausbau neuer Bereiche. So würden die Aktivitäten im bei medizinischer Ernährung, Gesundheit und Wellness ausgeweitet werden. Für das Gesamtjahr bleibe es beim Wachstumsziel von 5 Prozent.
Ungeachtet der Ukraine-Krise ist der Konzern auch in Zentral- und Osteuropa weiter gewachsen. Trotz der politischen Unruhen in der Ukraine wurde dort ein leichtes Wachstum erreicht. Die westlichen Sanktionen gegen Russland würden sich vermutlich kaum auf den Umsatz von Nestlé auswirken, erklärte Finanzchefin Wan Ling Martello bei einer Telefonkonferenz. Sie verwies darauf, dass der Großteil der in Russland hergestellten Nestlé-Produkte im Land selbst verkauft werde.