Gagfah will Wohnungen für 300 Millionen verkaufen
Essen (dpa) - Der in der Kritik stehende Immobilienkonzern Gagfah mit bundesweit 155 000 Mietwohnungen will weitere größere Teile seines Bestands abstoßen. Das Unternehmen wolle Wohnungen „im Wert von vielleicht 300 Millionen Euro verkaufen“, sagte Gagfah-Chef William Brennan der „Wirtschaftswoche“.
Wie das Magazin berichtet, stehen derzeit noch 4000 Gagfah-Wohnungen zum Verkauf. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen allein durch den Verkauf kompletter Wohnblocks 1,2 Milliarden Euro erlöst. Der Konzern mit Sitz in Essen will mit dem Verkauf seine Liquidität verbessern.
Brennan wehrte sich gegen Kritik, Gagfah lasse den Wohnungsbestand verkommen. In diesem Jahr werde man 90 Millionen Euro in die Wohnimmobilien investieren. „Das entspricht je Quadratmeter 23 Prozent mehr als 2010, also knapp zehn Euro“, sagte Brennan.
Aktuell gibt es vor allem in Dresden Streit um Gagfah. Im Kern geht es um eine Sozialcharta: Sie wurde ausgehandelt, um die Mieter zu schützen, als im Jahr 2006 kommunale Dresdner Wohnungen an den Gagfah-Eigentümer Fortress verkauft wurden. Die Stadt sieht die Sozialcharta verletzt und reichte deshalb Klage ein. Unter dem Dach der Gagfah-Gruppe stehen mehrere Immobilienfirmen, darunter das Dresdner Wohnungsunternehmen Woba.