Daimler-Chef: Politik soll sich zum Euro bekennen
Berlin (dpa) Daimler-Chef Dieter Zetsche hat den Umgang der Politik mit der Euro-Schuldenkrise kritisiert. Wichtig sei, „dass sich die Politik zu dem Ziel eines Vereinten Europas mit dem Euro unzweifelhaft bekennt“, sagte Zetsche der „Berliner Zeitung“.
Nach einem solchen Bekenntnis dürfe nicht beliebig viel Zeit verstreichen, um die technischen Schritte zur Lösung der Krise einzuleiten.
Der Manager sieht nach eigenen Worten eine „riesige Vertrauenskrise“. Diese sei entstanden, weil die Finanzmärkte sich nicht darüber im Klaren seien, „ob es künftig nach rechts oder nach links oder sonst wohin geht“. Jetzt bestehe die Gefahr sich selbst erfüllender Prophezeiungen: „Die Börsen müssen nur lang genug aus Unsicherheit über die Gefahr einer Rezession spekulieren, irgendwann wird der Niedergang der Börsen dann von selbst dafür sorgen.“
Nach Einschätzung des Managers ist die deutsche Realwirtschaft derzeit noch sehr gesund. Auch Daimler verzeichne hervorragende Auftragseingänge. „Es sieht gut aus - zur Zeit, noch.“
Der Daimler-Chef lobte die Politik aber auch: In der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 habe die Kurzarbeit maßgeblich dazu beigetragen, wieder schnell aus der Krise herauszukommen. „Das ist ein Instrument, mit dem wir anderen Volkswirtschaften überlegen sind. Eine große Leistung der deutschen Gesellschaft.“