Gamescom 2017: Einfach zusammen spielen

Die größte Computer- und Videospielmesse der Welt beginnt am 22. August in Köln. Virtual Reality und eSports sind im Trend.

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Köln. Ab kommenden Dienstag wird Köln wieder zum Mekka für Videospiel-Fans. Zum neunten Mal findet bis zum 26. August die Computerspielmesse Gamescom in der Domstadt statt. Mehr als 900 Aussteller aus 54 Ländern präsentieren die neusten Spiele und Trends der Branche. Erwartet werden rund 350 000 Besucher.

Inzwischen habe die Gamescom „ein völlig neues Level erreicht“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Kölnmesse, Gerald Böse. Bisher sich 910 Aussteller angekündigt — so viele wie noch nie. Ihre Stände verteilen sich auf 201 000 Quadratmetern Fläche in den Hallen. Auch dieser Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen: Erstmals wird auch die Halle 1 des Messegeländes in Deutz genutzt.

Als Leitthema der diesjährigen Ausgabe hat der Träger Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) „Einfach zusammen spielen“ ausgegeben. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des BIUs ergab, dass 40 Prozent der deutschen Gamer gemeinsam mit anderen daddeln.

Dies ist an den vier Privatbesuchertagen in der „entertainment area“ möglich. Dort können die Spielehighlights von morgen getestet werden. Hoch im Kurs: „Far Cry 5“, „Destiny 2“ oder „Super Mario Odyssey“. Privattickets gibt es nur noch für Mittwoch und Donnerstag

Verstärkt in den Fokus rückt der eSport. Das „Massenphänomen“ habe bei der Messe bisher noch nie so eine zentrale Rolle gespielt, wie in diesem Jahr, bekräftigt Gerald Böse. Bei verschiedenen Turnieren findet das digitale Kräftemessen direkt in den Messehallen statt. Auch dem gesteigerten Interesse der Konsumenten nach „Virtual Reality“ (VR) wird mit vielen Angeboten Rechnung getragen.

An den ersten drei Messetagen ermöglicht die „business area“ den Austausch über neue Trends zwischen Insidern, Händlern und Entwicklern. Ergänzt werden die Angebote durch Kongresse und das „gamescom city festival“ in der Kölner Innenstadt. Diese Mischung mache die Gamescom als „Hybridmesse“ zu einem „einmaligen Messeformat“, betont Gerald Böse.

Dass die Computerspielbranche ein wirtschaftliches Schwergewicht ist, beweisen aktuelle Zahlen des BIUs. Im ersten Halbjahr 2017 erzielten Spiele für den PC, die Konsole oder das Smartphone einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro — dies entspricht einer Steigerung von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das zeigt das starke Marktwachstum und die wirtschaftliche Bedeutung der Branche“, unterstreicht Felix Falk, Geschäftsführer des BIU.

Oft fungiere die Spielebranche als „Innovationsmotor“. So werden „Virtual-Reality“-Brillen verstärkt auch in anderen Wirtschaftszweigen genutzt — federführend bei der Entwicklung waren Spieleentwickler.

Die starke Position der Spieleindustrie spiegelt sich im gesteigerten Interesse vieler Politiker wider, die Gamescom zu besuchen. Unter anderem hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Eröffnung angekündigt.

Privatbesucher müssen sich beeilen: Tickets gibt es nur noch für die Messetage Mittwoch und Donnerstag. Die Veranstalter rechnen damit, bald „ausverkauft“ melden zu können.