Geldstrafe gegen Deutsche-Bank-Tochter in Seoul
Seoul (dpa) - Die Wertpapiertochter der Deutschen Bank in Seoul muss wegen Verstoßes gegen die Börsenregeln eine Strafe von einer Billion Won (etwa 640 000 Euro) zahlen. Die Aktienbörse in Seoul (KRX) verhängte die Strafe gegen die Deutsche Securities Korea am Freitag.
Hintergrund ist ein ungewöhnlicher Kurssturz am Handelsplatz in Seoul im November, der durch die Platzierung umfangreicher Verkaufsaufträge in den letzten zehn Handelsminuten ausgelöst worden war. Es sei die bisher höchste Strafe, die die Börse verhängt habe und die erste gegen eine ausländische Firma, teilte ein Börsensprecher mit.
„Deutsche Securities Korea bedauert das Vorgehen der KRX zutiefst“, teilte das Brokerhaus mit. Es respektiere jedoch die Entscheidung über die Strafen.
Nach monatelangen Untersuchungen zu dem starken Kursrückgang hatte am Mittwoch bereits die südkoreanische Finanzaufsicht eine Strafe gegen die Deutsche-Bank-Tochter verhängt. Demnach muss die Wertpapiertochter wegen mutmaßlicher Marktmanipulation vom 1. April an für sechs Monate teilweise ihre Geschäfte aussetzen. Zudem soll die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden. Die Finanzaufsicht hatte erklärt, dass keine Verwicklung der Deutschen Bank-Zentrale festgestellt worden sei.
Das Brokerunternehmen habe irreführende Angaben über die Natur seiner Arbitrageschäfte gemacht und die Regeln für umfangreiche Programmverkäufe verletzt, hieß es. Deutsche Securities Korea betrieb demnach unzulässige Geschäfte zwischen Futures und Spotmärkten und veräußerte dabei eine übermäßig große Menge an Aktien von SK Telecom Co und KT Corp. KRX rief das Brokerhaus außerdem dazu auf, Disziplinarstrafen gegen drei seiner Angestellten zu verhängen.