Haspa-Chef gegen Regelwerk Basel III
Hamburg (dpa) - Die Hamburger Sparkasse (Haspa) hat sich gegen die Regulierung des Bankensektors nach dem Regelwerk Basel III ausgesprochen. „Das ist der falsche Weg“, sagte Harald Vogelsang, der Chef der größten deutschen Sparkasse, am Montag in der Hansestadt.
Zwar sei Basel III, das international verbindlich die Arbeit von Banken regelt, von der Grundidee her nachvollziehbar, in der Ausführung aber mit großen Mängeln behaftet.
Sparkassen und Volksbanken, die sich in der Finanzkrise als besonders stabil erwiesen hätten, würden benachteiligt und die Geschäftsmodelle kleiner Banken gefährdet. Laut Vogelsang müsste nach Basel III jeder Kredit mit 30 Prozent mehr Eigenkapital unterlegt werden, was Kredite verknappen und verteuern werde.
Die Haspa - mit 1,5 Millionen Kunden und 250 Filialen - sieht sich ungeachtet der Finanzkrise auf Erfolgskurs. Die Bilanzsumme wuchs 2011 um ein Prozent auf 38,6 Milliarden Euro, der Kreditbestand um sechs Prozent auf 27,7 Milliarden Euro und der Jahresüberschuss um gut ein Prozent auf 80 Millionen Euro.
„Die Anforderungen der Kunden haben sich in der Finanzkrise verändert“, sagte der Haspa-Chef. Die Haspa habe deshalb ihr Qualitätsmanagement intensiviert und die Beratungsqualität systematisch erhöht. Das Institut war in die Kritik geraten, weil es vor der Insolvenz der US-Bank Lehman Brothers Zertifikate dieser Bank verkauft hatte, die mittlerweile kaum noch etwas wert sind.
Die Bank hat die Anleger zum Teil entschädigt, zum Teil Prozesse geführt und die ersten Fälle vor dem Bundesgerichtshof gewonnen. Mittlerweile werde in allen Filialen die gleiche, standardisierte Beratungsqualität erreicht, versicherte Vogelsang.