Hypovereinsbank verdient weniger Geld: Niedrige Zinsen belasten

München (dpa) - Die Hypovereinsbank (HVB) hat im ersten Quartal 2013 weniger Geld verdient.

Vor allem die niedrigen Zinsen belasteten das Geschäft; allerdings hatte ein Sondereffekt im Startquartal vor einem Jahr den Gewinn auch deutlich nach oben getrieben.

Um diesen Effekt bereinigt, schrumpfte der Vorsteuergewinn um knapp 16 Prozent auf 613 Millionen Euro, wie die Tochter der italienischen Großbank Unicredit am Montag in München mitteilte. „Wir haben im ersten Quartal erneut ein gutes Ergebnis erzielt“, sagte Bankchef Theodor Weimer.

„Als stark kundenorientierte Bank haben auch wir Ertragseinbußen durch die niedrigen Zinsen hinnehmen müssen, konnten aber andererseits auch weitere Kostensenkungen erzielen“, sagte Weimer.

Inklusive der neuen Aktienbewertungen, die zwischen Januar und März 2012 den Gewinn deutlich klettern ließen, ist der Rückgang allerdings deutlicher: Vor Steuern reduzierte sich das Ergebnis von gut 1,1 Milliarden Euro auf 613 Millionen um fast die Hälfte. Unter dem Strich sank das Ergebnis von 730 auf 403 Millionen Euro.

Zu schaffen machen der Bank wie anderen Geldhäusern und Versicherern die derzeit niedrigen Zinsen: Sie erschweren gewinnbringende Geldanlagen. Derzeit könne man schon von einem „Anlagenotstand“ sprechen, sagte Weimer.

Zum anderen spüre die Bank trotz niedriger Zinsen keine wachsende Kreditnachfrage in Deutschland, was sich ebenfalls in den Büchern bemerkbar macht. Für die Banken bedeute dies, weiter die Kosten zu senken, sagte Weimer.

Die HVB will dazu etwa 45 Filialen in Deutschland schließen und 800 Arbeitsplätze streichen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahlen der Stellen bereits um rund 200 auf 19 247 verringert. Derzeit hat die Hypovereinsbank rund 610 Filialen in Deutschland, einen Großteil davon in Süddeutschland.