IG Metall macht Druck vor dritter Stahl-Tarifrunde
Düsseldorf (dpa) - Vor dem Start der dritten Stahl-Tarifrunde hat die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Für den Fall, dass es bei dem Treffen am Montag in Düsseldorf zu keinem Ergebnis kommt, hat die Gewerkschaft bereits mit einer zweiten Warnstreikwelle gedroht.
An einer ersten Warnstreikwelle hatten sich in diesem Monat bereits rund 17 450 Beschäftigte in 55 Betrieben in NRW, Niedersachsen und Bremen beteiligt.
„Auf weitere Warnstreiks sind wir bestens vorbereitet, wie auch auf die Urabstimmung und mehr“, sagte der NRW-Bezirksleiter der Gewerkschaft, Oliver Burkhard, im Vorfeld der Verhandlungen. Priorität für die Gewerkschaft habe jedoch ein gutes Ergebnis auf dem Verhandlungsweg. „Das setzt natürlich voraus, dass die Arbeitgeber sich jetzt ordentlich bewegen“, sagte Burkhard.
In der laufenden Tarifrunde fordert die IG Metall für die rund 75 000 nordwestdeutschen Stahlkocher sieben Prozent mehr Geld, eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden und Verbesserungen bei der Altersteilzeit. Die Arbeitgeber haben bislang noch kein Angebot vorgelegt.
Nach der Tarifrunde am Montag hat die Gewerkschaft bereits für den Dienstag die Tarifkommission Stahl in die Bezirksleitung nach Düsseldorf einbestellt. Damit wäre auch eine schnelle Entscheidung über weitere Warnstreiks möglich.
An den bisherigen Aktionen hatten sich Beschäftigte unter anderem in Bremen und Salzgitter und am größten deutschen Stahlstandort in Duisburg beteiligt. Nach Auslaufen der Tarifverträge Ende Oktober besteht keine Friedenspflicht mehr.
Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, Bernhard Strippelmann, hatte zuvor mit Unverständnis auf die Aktionen reagiert. „Für mich stehen Streiks am Ende von Verhandlungen und nicht am Anfang.“