Die Ratingagentur Moody's hatte Irlands Staatsanleihen zwei Tage zuvor auf Ramschniveau herabgestuft. Viele Politiker in Irland und auch in Brüssel hatten dagegen protestiert. EU-Kommissionspräsident José Manual Barroso nannte die Entscheidung von Moody's „unverständlich“.

Im Kontrast zu der pessimistischen Einschätzung der Ratingagentur Moody's ist Irland nach Einschätzung von EU, EZB und IWF auf einem guten Weg. Alle Bedingungen, die für das milliardenschwere Hilfspaket von EU und IWF gesetzt worden waren, seien erfüllt worden. „Für 2011 wird ein moderates Wirtschaftswachstum erwartet“, heißt es in einem gemeinsamen Statement der „Troika“ vom Donnerstag. Für das erste Quartal 2011 hatten die irischen Statistiker ein Wachstum von 1,3 Prozent errechnet.

Irland, das als erstes Land unter den Rettungsschirm von EU und IWF geschlüpft war, hat Kreditzusagen über 67,5 Milliarden Euro bekommen, 17,5 Milliarden trägt das Land selbst zu dem Hilfspaket in Höhe von insgesamt 85 Milliarden Euro bei. Die positiven Ergebnisse der jüngsten Überprüfung erlaubten die Auszahlung der nächsten Raten in Höhe von vier Milliarden Euro für dieses Quartal, wovon 2,5 Milliarden Euro von der EU und 1,5 Milliarden vom IWF fließen sollen.

Für 2012 und die Zeit darüber hinaus wird erwartet, dass das Wachstum größer werden, die Erholung stärker und sich auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Bisher leidet Irland unter einer Arbeitslosigkeit von fast 15 Prozent. Die Restrukturierung der Banken sei dem Zeitplan sogar voraus, heißt es in dem Statement weiter. Die Fusionen der schwer angeschlagenen Bank Allied Irish Banks mit dem Baufinanzierer EBS sowie der Pleitebank Anglo Irish mit INBS seien bereits vollzogen. Die Rekapitalisierungen werden bis Ende Juli abgeschlossen sein.