Konjunktur in den USA bleibt blutarm

Washington (dpa) - Auch die neuesten Daten bestätigen es: Die US-Wirtschaft hat zu Beginn des Jahres spürbar an Fahrt verloren.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent gestiegen, teilte am Freitag das US-Handelsministerium in Washington mit. Das Ministerium korrigierte damit in seiner dritten Schätzung den zuletzt gemeldeten Wert um 0,1 Prozentpunkte leicht nach oben. Volkswirte hatten bereits vor der Bekanntgabe damit gerechnet.

Im letzten Vierteljahr 2010 hatte das Wachstum mit 3,1 Prozent noch deutlich höher gelegen. Für das erste Quartal war von Experten lange ein Wert von mehr als 2 Prozent erwartet worden. Doch vor allem die schwachen Konsumausgaben der Bevölkerung hatten das Bild stärker als vorhergesehen eingetrübt. Die Amerikaner gaben beispielsweise weniger Geld für Autos aus als angenommen. Hohe Energiekosten ließen sie ebenfalls mehr aufs Geld achten. Die klammen öffentlichen Haushalte schränkten ihre Ausgaben darüber hinaus ebenfalls ein.

Die US-Notenbank hatte Mitte der Woche von einem vorübergehenden Dämpfer gesprochen und für 2011 insgesamt ein Wachstum zwischen 2,7 und 2,9 Prozent prognostiziert. Jedoch lag dieser neueste Wert deutlich unter ihren vorherigen Schätzungen, die teils von weit über 3 Prozent ausgingen. Vor allem die hohe Arbeitslosenquote von 9,1 Prozent in den USA löst Besorgnis aus. Sie wird sich nach Annahme der Federal Reserve im Laufe des Jahres zwischen 8,6 und 8,9 Prozent einpendeln.