Kontrolleure am Frankfurter Flughafen drohen mit Streik
Frankfurt/Main (dpa) - Am Frankfurter Flughafen drohen rund 200 Kontrolleure von Vorfeld und Verkehrszentrale mit einem Streik.
Grund sind festgefahrene Verhandlungen um ein neues Tarifwerk, in deren Verlauf die Betreibergesellschaft Fraport einen Schlichterspruch des CDU-Politikers Ole von Beust nicht angenommen hat.
Der frühere Erste Bürgermeister von Hamburg hatte nach Angaben der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) vom Donnerstag einen über vier Jahre laufenden Tarifvertrag vorgeschlagen. Die Fraport habe nur über sechs Jahre abschließen wollen und den Spruch des von ihr selbst bestellten Schlichters am Montag im Gegensatz zur Gewerkschaft abgelehnt.
Daraufhin habe die Tarifkommission beim Bundesvorstand der GdF die Zustimmung zu einem Arbeitskampf beantragt, worüber in der kommenden Woche in Berlin entschieden werde. Der Vertrag sollte laut GdF die Kontrolleure in Frankfurt mit den Kollegen in Berlin und München gleichstellen.
Nach Darstellung der Fraport geht es hingegen um Steigerungen zwischen 50 und 70 Prozent, die sich aus verschiedenen Komponenten bei Gehalt, Arbeitszeit und Sonderleistungen ergeben. Die Streikandrohung sei „absolut unverhältnismäßig, zumal Fraport bereits im großen Umfang auf die Forderungen für die Vorfeldkontrolleure eingegangen sei, erklärte Personalvorstand Herbert Mai.
Die Forderungen der GdF für die Verkehrszentrale und Vorfeldaufsicht seien im Verhältnis zu vergleichbaren Tätigkeiten in anderen Bereichen extrem hoch und stünden dazu in keiner Relation mehr, teilte die Fraport mit. Dennoch sei man zu einer Einigung auf Basis des vorgelegten Angebots bereit. Ein Sprecher hatte zuvor bestätigt, dass Fraport den Schlichterspruch abgelehnt hat.