Kostensenkung beschert HSBC Milliardengewinne
London (dpa) - Durch ein umfangreiches Sparprogramm mit zahlreichen Entlassungen hat die britische Großbank HSBC ihren Gewinn nach oben geschraubt.
2013 verdiente die Bank unterm Strich 17,8 Milliarden Dollar und damit 2,5 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr, wie das Institut in London bekanntgab.
Im vergangenen Jahr habe das dreijährige Kostensenkungsprogramm bei HSBC erstmals gegriffen, sagte Vorstandschef Stuart Gulliver. „Die Gruppe ist heute schlanker und einfacher als noch 2011“, sagte er. HSBC hat die Zahl seiner Beschäftigten in den vergangenen drei Jahren um 41 000 auf 254 000 weltweit reduziert. Das britische Geldinstitut gehört zu den größten Banken weltweit.
Die Börsen reagierten unzufrieden: Die Anleger schickten die HSBC-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen auf Talfahrt - die Papiere fielen um rund fünf Prozent. Für den Frust der Märkte hatte vor allem das vierte Quartal 2013 den Ausschlag gegeben.
Da die Bank stark in Schwellenländern aktiv ist, kämpfte sie in den letzten drei Monaten des Jahres mit den Turbulenzen in diesen Märkten. HSBC-Chef Gulliver rechnet nicht mit einer schnellen Beruhigung der Lage. Die Volatilität werde im laufenden Jahr wegen der Folgen des sich abzeichnenden langsamen Ausstiegs der USA aus der Billiggeld-Flut höher sein als 2013.
Vor Steuern stieg der Gewinn von 20,6 auf 22,6 Milliarden Dollar. HSBC hatte sich von 20 Geschäftsfeldern trennen müssen. Diskussionen kamen am Montag über die Bonuspolitik von HSBC auf.
Vorstandschef Gulliver soll für 2013 acht Millionen britische Pfund erhalten, nach 7,5 Millionen im vergangenen Jahr. Das entspricht mehr als dem Sechsfachen seines Grundgehalts. Die EU-Regeln erlauben künftig nur noch maximal das Doppelte des Grundgehaltes.
239 Banker von HSBC verdienen mehr als eine Million Pfund (rund 1,21 Millionen Euro) pro Jahr. Der Bonuspool wurde insgesamt um sechs Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar aufgestockt.