Boom am Bau lässt Umsatz und Beschäftigung steigen
Wiesbaden/Berlin (dpa) - Der warme Winter hilft Deutschlands Bauindustrie. Rückstände aus der vorigen Saison konnten aufgeholt werden. Im Dezember hat es so viele Aufträge gegeben, dass die Branche sehr optimistisch ins Jahr geht.
Nachdem die Branche 2013 laut Statistischem Bundesamt mit 96,6 Milliarden Euro den höchsten Umsatz seit der Jahrtausendwende eingefahren hat, sehen die Unternehmen auch das laufende Jahr positiv. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erwartet für 2014 eine nochmalige Verbesserung des Umsatzes um 3,5 Prozent und einen Beschäftigungsanstieg um 1,1 Prozent auf 765 000 Mitarbeiter, wie er in Berlin mitteilte.
Damit würde das Jobniveau aus dem Jahr 2004 wieder erreicht. Von den Rekordumsätzen der 1990er-Jahre ist die Branche hingegen noch weit entfernt.
Beim weiteren Aufschwung dürften die vollen Auftragsbücher helfen. Nach einem guten November brachte auch der Dezember einen wertmäßigen Zuwachs der Bestellungen um 12,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete. Im Gesamtjahr stieg der Wert der Aufträge im Vergleich zu 2012 um 3,7 Prozent. Zu gleichen Preisen wären es 1,9 Prozent gewesen.
Vor allem die weiterhin starke Nachfrage nach Wohnimmobilien sorgt für eine gute Baukonjunktur über dem Schnitt der deutschen Wirtschaft. In der Folge meldeten 94 Prozent der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befragten Bauunternehmen Anfang des Jahres eine gute oder befriedigende Geschäftslage - so viele wie nie zuvor.
Die Nachfrage im Hochbau nahm laut Bundesstatistik im vergangenen Jahr preisbereinigt um 2,2 Prozent zu, im Tiefbau gab es ein Plus von 1,7 Prozent. Im Jahresdurchschnitt beschäftigten die Baubetriebe in Deutschland 756 000 Mitarbeiter - das waren etwa 11 500 mehr als im Jahr zuvor.
Mit einem nominalen Umsatzplus von 3,1 Prozent (real: + 1,5 Prozent) wurde die Erwartung von 2,0 Prozent für 2013 deutlich übertroffen. „Die Bauunternehmen haben die milden Temperaturen und den zusätzlichen Arbeitstag im Dezember genutzt, um ihre hohen Auftragsbestände weiter abzuarbeiten“, erklärte Bauindustrie-Sprecher Heiko Stiepelmann die Entwicklung. Allerdings stünden die Erträge wegen gestiegener Personal- und Rohstoffkosten weiter unter Druck, so dass die Lohnforderung der IG BAU nach 7 Prozent mehr Geld von den Betrieben als Risiko wahrgenommen werde.