Geldgeber-Troika startet neue Kontrollen in Athen
Athen (dpa) - Nach mehr als zweimonatigem Hickhack hat die Troika der internationalen Geldgeber mit neuen Kontrollen der Reform- und Sparbemühungen Athens begonnen.
„Heute geht es los“, sagte ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Im Mittelpunkt der Überprüfungen durch die Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen unter anderem die ins Stocken geratenen Privatisierungen, die Verwaltungsreformen mit Entlassungen von Staatsbediensteten sowie der mögliche Fehlbetrag für dieses Jahr und 2015.
Athen hofft auf den Abschluss der Prüfungen bis zum 7. März. Dann könnte die Eurogruppe am 10. März grünes Licht für die nächste Hilfstranche geben.
Experten gehen aber davon aus, dass die Entscheidungen erst beim Treffen der Eurogruppe in Athen am 1. April fallen könnten. Athen will die Prüfungen der Troika wegen der anstehenden Europawahlen so schnell wie möglich durchziehen.
Nach Darstellung von Finanzminister Ioannis Stournaras hat 78 Prozent der verlangten Reformen umgesetzt, die Troika hat dagegen wiederholt die Verschleppung von Reformen kritisiert.
Bei den Gesprächen mit der Troika geht es auch um die benötigten Gelder für die Rekapitalisierung der griechischen Banken. Über die Höhe besteht Unklarheit. Kreise der griechischen Zentralbank beziffern diesen Betrag auf etwa fünf Milliarden Euro.
„Damit können wir leicht fertigwerden“, sagte ein hoher Angestellter der Nationalbank (National Bank of Greece) am Montag. Andere Experten schätzen diesen Betrag jedoch nach Angaben griechischer Medien auf „mindestens das Doppelte“.