L’Oréal setzt auf Cremes: Wie sich der Mann im Bad verhält

L’Oréal setzt darauf, dass sich die Herren vermehrt für Cremes und Co. interessieren.

Düsseldorf. „Der deutsche Konsument ist sehr gut informiert und erkennt Qualität. Dafür ist er auch bereit, viel Geld zu zahlen.“ Jérôme Bruhart, Geschäftsführer der L’Oréal-Gruppe Deutschland, kann mit dem Kaufverhalten hierzulande zufrieden sein.

Im Jahr 2011 etablierte sich der Konzern mit Tochtermarken wie Vichy und Lancôme in Deutschland jeweils als Marktführer in den Segmenten Kosmetik und Pflege, Luxusprodukte sowie Apotheken-Kosmetik. Aktuell wird ein neuer Markt anvisiert: Männer. „Wir versprechen uns extrem viel Wachstum bei Männerkosmetik“, sagt Bruhart.

Von 2008 bis 2011 ist der deutsche Markt dafür um 6,4 Prozent gewachsen. Mit derzeit 1,5 Milliarden Euro Umsatz machen Männerprodukte 13,4 Prozent des hiesigen Kosmetikmarktes aus. L’Oréal ist unter anderem mit Men Expert und Biotherm Homme vertreten.

Dass der deutsche Mann Potenzial hat, zeigt sich laut Bruhart an der Zeit, die er pro Woche im Badezimmer verbringt: Mit drei Stunden liege er im europäischen Vergleich ganz vorn.

Zudem hielten nur noch 51 Prozent Falten und raue Haut für ein Zeichen von Männlichkeit. Allerdings greifen die Herren bislang eher zu konventionellen Produkten wie Deodorant, Shampoo und After Shave. Kajalstifte, transparente Wimperntusche und Abdeckstifte für Augenringe haben sich in Deutschland bislang nicht durchgesetzt.

L’Oréal geht nach einer Studie davon aus, dass in 50 Jahren weltweit jeder zweite Mann regelmäßig zur Gesichtspflege greifen wird. Bislang ist es jeder Fünfte.

Deutschland bleibt für L’Oréal neben dem Mutterland Frankreich der wichtigste Markt. Der Vorteil laut L’Oréal: Der deutsche Kunde sei extrem markentreu. Dass es hierzulande auch einen großen Trend zu Discountern gibt, sieht Bruhart nicht als Bedrohung für seine eher hochpreisig angesetzten Produkte. „Der Anteil der Discounter liegt stabil bei zehn Prozent.“

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