Lehrlinge gesucht: DIHK warnt vor Trend zur „Akademisierung“
Berlin (dpa) - Studis statt Azubis: Industrie und Handel sehen angesichts nicht besetzter Lehrstellen die steigenden Studierendenzahlen in Deutschland kritisch.
„Nicht jeder ist mit einem Studium auf der Erfolgsspur. Rund 25 Prozent der Studienanfänger brechen ab“, sagte der Ausbildungsreferent des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Markus Kiss. „Der Trend zur Akademisierung um jeden Preis muss gestoppt werden.“ Inzwischen gebe es mit rund 500 000 Menschen fast so viele Erstsemester wie Ausbildungsanfänger.
Gemeinsam mit Hochschulen und Arbeitsagenturen müsse Studienabbrechern der Umstieg in eine duale Ausbildung erleichtert werden, meint Kiss.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will jedoch den Ausbau von Studienplätzen weiter fördern. Sie sagte der „taz am wochenende“: „Wir brauchen Beides - eine gute akademische und berufliche Bildung. Der akademische Abschluss gilt nach wie vor als beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit.“ Die Studienanfängerquote in Deutschland liege immer noch unter dem OECD-Durchschnitt.