Lidl feilt an Einstieg in den USA
Neckarsulm (dpa) - Der Discounter Lidl arbeitet weiter an seinem Markteintritt in den USA. „Unter 100 Filialen fangen wir gar nicht an“, sagte Klaus Gehrig, der Chef der Schwarz-Gruppe, zu der die Lidl-Kette gehört, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).
Der Discounter hatte vergangenen Sommer angekündigt, einen Eintritt ins US-Geschäft bis Anfang 2015 zu prüfen. Jetzt werde der Markteintritt vorbereitet, sagte eine Sprecherin der Schwarz-Gruppe. Gehrig wollte sich gegenüber der Zeitung auf ein genaues Datum für die Eröffnung der ersten US-Filiale allerdings noch nicht festlegen. Es werde wohl noch drei bis vier Jahre dauern, sagte er.
Erzrivale Aldi ist in den USA bereits seit 1976 vertreten - und unterhält dort inzwischen mehr als 1300 Filialen. Bis 2018 soll die Zahl der Standorte auf 2000 ausgeweitet werden. Die Deutschen fordern in den USA vor allem den Platzhirschen und weltgrößten Einzelhändler Wal-Mart heraus. Der US-Riese hatte sich 2006 nach hohen Verlusten aus Deutschland zurückgezogen - unter anderem weil er dort nicht gegen Aldi und Lidl ankommen konnte.
Lidl hat dem Bericht zufolge heute schon ein Büro in der Nähe von Washington. Etwa 100 Mitarbeiter seien damit beschäftigt, Grundstücke zu suchen und Marktchancen für mögliche Läden zu sondieren.
Gehrig sagte weiter, er könne sich zur Vorbereitung des Einstiegs in den USA vorstellen, 200 bis 300 amerikanische Beschäftigte in die europäischen Landesgesellschaften zu holen, um sie gründlich einzuarbeiten. In Europa hat Lidl knapp 10 000 Filialen in mehr als 20 Ländern und machte zuletzt einen Umsatz von 54 Milliarden Euro.