Loewe: Rettung mit Lifestyle
Deutsche Investoren wollen den TV-Hersteller jünger und moderner machen.
Kronach. Monatelang kämpfte der TV-Gerätehersteller Loewe aus Kronach um seine Existenz. Ein Unternehmen mit langer Tradition stand vor dem Aus. Doch nun gibt es gute Nachrichten: Eine vornehmlich deutsche Investorengruppe übernimmt maßgebliche Teile des Unternehmens, Einfluss bekommt unter anderem der frühere Apple-Europachef Jan Gesmar-Larsen.
Jünger und moderner soll die Marke werden, Lifestyle und Technologie verknüpfen. So planen es die neuen Investoren. Nicht mehr nur um klassische Fernseher oder Audiogeräte soll es gehen, sondern um vernetzte Unterhaltungselektronik — eine Erfolgsgarantie können aber auch sie nicht bieten.
Die Probleme bei Loewe waren groß: Lange hatte das Unternehmen an der Röhrentechnik festgehalten, während andere bereits auf Flachbildfernseher setzten. Dazu tobt ein Preiskampf, die Konkurrenz mit ihrer Massenware aus Fernost ist groß. Loewe setzte auf Luxus-Design und ausgefeilte Technik, schaffte damit aber keinen dauerhaften Geschäftserfolg. Andere einst große deutsche Namen in der Branche haben den Gegenwind auch zu spüren bekommen, sind von der Bildfläche verschwunden oder werden längst nur noch im Ausland produziert.
Loewe gibt es noch, auch wenn der Gang an die Börse bald Geschichte sein wird. „Dass es gelungen ist, Loewe als deutsche Marke zu erhalten, ist ein Erfolg“, sagt Alfred Hagebusch, Generalbevollmächtigter der Loewe AG. Auch die Produktion in Kronach soll erhalten bleiben — wenn auch 120 von 550 Mitarbeitern gehen müssen. Die AG wird abgewickelt.
Der Name des Unternehmens war von Anfang an klangvoll: Nach der Gründung 1923 in Berlin arbeitete Loewe mit dem Physiker Manfred von Ardenne zusammen, stellte technische Innovationen vor, die weltweit für Furore sorgten. Heute geht es um finanziellen Erfolg, um neue Käufer, die den Absatz von Loewe-Produkten ankurbeln sollen. Um eine „ jüngere sowie design- und technikaffine Zielgruppe in Europa, Russland und China“ soll geworben werden, so die Investoren.
Der Umsatz bei Loewe war binnen fünf Jahren um mehr als 100 Millionen Euro gesunken. 2012 schrieb das Unternehmen 30 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern. Immer wieder hatte es Gerüchte gegeben, Apple sei an einer Übernahme von Loewe interessiert. Nun ist es ein Ex-Manager des Konzerns, der helfen will, die Traditionsmarke zu retten.