Lotto: Glücksspiel gerät in die Flaute

Jeder dritte Bundesbürger nutzt 6 aus 49. Die Lotto-Umsätze sind dieses Jahr um fünf Prozent rückläufig.

Düsseldorf. Der staatliche Glücksspielanbieter des Landes NRW, Westlotto in Münster, ist in die Flaute geraten. Bereits im vergangenen Jahr gab es Umsatzeinbußen von 2,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro - trotz großer Jackpots beim Lotto.

In diesem Jahr schwächelte der Umsatz bisher mit minus fünf Prozent, bei der Sportwette Oddset gab es sogar einen Rückgang um 18 Prozent.

Lotto-Chef Winfried Wortmann führte den Rückgang unter anderem mit Begrenzungen von Werbung und Sperrsystemen beim Vertrieb für auffällige Spieler.

Während sich die Münsteraner aber an den Glückspielstaatsvertrag hielten, würden Anbieter ohne Konzession in NRW weiterhin aggressiv um Kunden werben.

Wortmann glaubt aber, dass der Staatsvertrag in den nächsten Wochen umgesetzt wird und damit die Spielsuchtprävention.

Nach einer neuen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 10 000 Bundesbürgern im Alter von 16 bis 65 Jahren gehen jedoch die meisten Spieler verantwortlich mit Glücksspielen um.

Lediglich bei 0,2 Prozent der Bevölkerung sei der Umgang mit Geldspielen als äußerst kritisch einzustufen, das wären etwa 100 000 Glückspielsüchtige in Deutschland.

Bei weiteren 200 000 sei das Verhalten "problematisch". Gegenüber 18 Millionen Rauchern und 1,8 Millionen Alkoholabhängigen in Deutschland sei die Erkrankung an dieser Sucht aber relativ gering, meinte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.

Ein hohes Gefährdungspotential stellten aber Glücksspielangebote wie das Pokern im Internet dar.

Nach der Studie haben gut ein Drittel der Befragten in den letzten zwölf Monaten normales Lotto 6 aus 49 und ein Viertel gleich mit Spiel 77 und Super 6 gespielt.

Dabei gab es 2007 beim Lotto in NRW bei 1,3 Milliarden Euro an Einsätzen 24 frischgebackene Lotto-Millionäre, drei mit über 10 Millionen Euro. 711 Millionen Euro führte Westlotto an gemeinnützige Verbände ab.