Martin Dahlmann (Kreisbauernschaft) zum Milchgipfel

Dahlmann ist Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann und als solcher auch für Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Remscheid zuständig. Die auf dem Milchgipfel beschlossenen Hilfen sieht er mit Skepsis.

Die Milchbauern sollen Unterstützung erhalten. (Symbolfoto)

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Herr Dahlmann, den Bauern soll mit mindestens 100 Millionen Euro unter die Arme gegriffen werden. Reicht das?

Martin Dahlmann:
Ein Großteil der Summe soll in die Unfallversicherung gehen. Das hilft somit erst einmal jedem Bauern. Ob aber Liquiditätshilfen wie Kredite und Bürgschaften helfen, da bin ich nicht sicher. Zwar sind die Konditionen dann billig, aber zurückzahlen müssen die Bauern es dennoch. Wichtiger wären andere Maßnahmen.

Die wären?

Dahlmann:
Langfristig muss das Lebensmittelverramschen ein Ende haben. Wir brauchen einen höheren Marktpreis. Gleichzeitig müssen die Kosten für uns Bauern im Rahmen bleiben. Das sollte auch die Landesregierung bei ihrer Gesetzgebung mehr beachten.

Glauben Sie, dass eine Begrenzung der Produktionsmenge helfen würde?

Dahlmann:
Von Quoten und Mengenbegrenzungen halte ich nichts. Eine Quote hatten wir 30 Jahre lang und die hat den Preis auch nicht in die Höhe getrieben. Es gibt nur drei bis vier Prozent zu viel Milch auf dem Markt. Es reicht schon ein kleiner Impuls, um den Preis zu stabilisieren, etwa das Exportstopp nach Russland aufzuheben. ecr