Metro-Ertrag hängt von gutem Weihnachtsgeschäft ab
Kein Verkaufsdruck beim Kaufhof-Verkauf / Warenhäuser arbeiten im Herbst noch mit Verlusten.
Düsseldorf. Der scheidende Metro-Chef hat den Erfolg des Düsseldorfer Handelsriesen im ablaufenden Jahr geknüpft. „Das Erreichen des Ergebnisziels setzt ein gutes Weihnachtsgeschäft voraus“, sagte Eckhard Cordes bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Nur dann könnte der operative Gewinn um zehn Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro ansteigen.
Zum Zeitpunkt seines Rückzugs — Cordes hat bis Oktober 2012 noch einen Vertrag — hält sich der Metro-Chef zurück. Es deutet sich aber ein früherer Abgang an. So wurde der Vertrag von Finanzchef Olaf Koch (41) — einer der möglichen Cordes-Nachfolger — vorzeitig um drei Jahre verlängert.
„Keine Sorge, das Schiff ist nicht ohne Kapitän“, kommentierte Cordes die Personalie. Als weiterer Favorit wird Joel Saveuse (58) gehandelt, der zuletzt Real saniert hat. Bereits in der Aufsichtsratssitzung im November könnte eine Nachfolger-Entscheidung fallen. Auf jeden Fall lässt sich Franz Markus Haniel (56) vom Großaktionär Haniel bei dem Treffen zum Oberkontrolleur küren.
Verkaufskandidat Kaufhof schwächelt zurzeit und schreibt als einzige Tochter rote Zahlen. Im dritten Quartal ging der Umsatz um 6,3 Prozent zurück, neun Millionen Euro operativer Verlust fielen an. Dies begründete Cordes mit „Wetterkapriolen“. In neun Monaten hat der Kaufhof 40 Millionen Euro „Miese“ angehäuft.
Für den Kaufhof will die Metro von den Käufern — Karstadt-Eigner Berggruen und der griechische Reeder Economou sind im Rennen — inklusive Immobilien zwei bis drei Milliarden Euro. Verkauft werde nur an einen „guten Käufer, der einen angemessenen Preis zahlt“, sagte Cordes. Gut heiße: „verantwortliches Führen von Warenhausgeschäften“.