Paukenschlag

Der Italiener Mario Draghi hat sein Amt mit einem Paukenschlag begonnen. Als erstes hat er die Leitzinsen, die der vorsichtige Franzose und Vorgänger Jean-Claude Trichet in Trippelschritten erhöht hatte, wieder leicht gesenkt.

Italiener sind Inflation gewohnt und fürchten sie nicht so sehr wie die Deutschen.

Als EZB-Chef ist Draghi aber der Geldwertstabilität verpflichtet, und die ist mit drei statt gewünschter zwei Prozent aus dem Ruder gelaufen. Andererseits gibt es Konjunkturrisiken wegen der Euro-Krise. Auch lassen sich Schulden mit billigem Geld leichter bezahlen. Draghis Aufgabe ist es aber nicht, über Niedrigzinsen die Konjunktur anzukurbeln. Das funktioniert nicht. Draghi muss das lernen.