Metro: Kein Interesse an Karstadt
Quartal: Der Düsseldorfer Konzern verbucht Gewinnrückgang.
Düsseldorf. Metro-Chef Eckhard Cordes sieht vorerst keine Fusion der Metro-Tochter Kaufhof mit den angeschlagenen Karstadt-Warenhäusern. "Die Frage Karstadt stellt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht", sagte er am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in Düsseldorf. "Wir agieren aus einer Position der Gelassenheit. Der Kaufhof verdient Geld." Sollte allerdings die angeschlagene Karstadt-Mutter Arcandor Unterstützung vom Staat bekommen, dann sei dies ein wettbewerbsrelevanter Faktor. "Da wollen wir nicht zurückstehen", sagte Cordes, ohne Details zu nennen.
Der Wirtschaftskrise konnte sich auch die Metro im ersten Quartal nicht entziehen: Der Umsatz sank um 2,5 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich standen 77 Millionen Euro Verlust nach acht Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Cordes begründete die Entwicklung mit Belastungen durch die Abwertung verschiedener osteuropäischer Währungen, dem in diesem Jahr späteren Ostergeschäft sowie Aufwendungen für den Konzernumbau in Höhe von 33 Millionen Euro. Allein 19 Millionen Euro stellte die Metro für die Schließung von vier Kaufhof-Filialen (Krefeld-Ostwall, Leipzig-Paunsdorf, Ludwigshafen und Mülheim/Ruhr) im kommenden Jahr zurück.
Einzig die Elektronik-Märkte Media Markt und Saturn haben im ersten Quartal nichts von der Krise zu spüren bekommen. In Deutschland gab es ein Umsatzplus von 11,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Marktanteil stieg um vier Prozentpunkte.
Als "Baustelle" bezeichnete Cordes die Sparte Cash&Carry in Deutschland. Man habe sich dort zu stark in Richtung SB-Warenhaus orientiert. Die Restrukturierung sei zur Chefsache erklärt worden. "Wir wollen wieder die professionellen Kunden ansprechen", sagte Cordes.
Einen Ausblick für das Gesamtjahr wagte der Metro-Chef noch nicht. Mit dem Thema werde man sich aber vor der Hauptversammlung am 13. Mai beschäftigen.