Die Deutsche Bank überrascht mit Milliardengewinn
Finanzkrise: Instituts-Chef Josef Ackermann sieht Erholung der Kapitalmärkte. SPD geißelt „überzogene Renditeziele“.
Frankfurt. Nach einem überraschenden Milliardengewinn im ersten Quartal 2009 hält Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann an seinem umstrittenen Renditeziel von 25 Prozent des Eigenkapitals fest. "Die 25 Prozent lassen sich erzielen, ohne große Risiken zu nehmen", sagte Ackermann am Dienstag. Es gebe "erste Anzeichen für eine Erholung auf den Finanzmärkten".
Von Januar bis März verdiente die größte deutsche Bank dank des Investmentbankings unter dem Strich 1,2Milliarden Euro und erreichte damit ihre Zielmarke.
Ackermann hatte Montagabend erklärt, dass er wegen der Finanzkrise drei Jahre länger im Amt bleiben werde als zunächst geplant. Damit wolle er Stabilität in die Bank bringen. Dennoch büßte die Aktie im Laufe des Dienstags 6,91 Prozent auf 40,260 Euro ein, was Analysten mit Gewinnmitnahmen begründeten.
Die Deutsche Bank setzt eine Serie von überraschenden Erfolgsmeldungen aus dem Bankensektor fort. So war die Bank of America noch vergangene Woche mit einem hohen Milliardengewinn in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Auch die US-Banken JP Morgan Chase, Goldman Sachs und die britische Großbank Barclays schrieben im ersten Quartal des Jahres trotz der Finanzkrise Gewinne in Milliardenhöhe. Dies schürt rund um den Globus Hoffnungen auf ein Abklingen der Börsenturbulenzen.
Verärgerung löste die Erfolgsmeldung der Deutschen Bank hingegen bei den Sozialdemokraten aus: Deutsche-Bank-Chef Ackermann beharre auf ein "überzogenes" Renditeziel. Das sei ein Skandal.
"Die Branche kann und will offenbar nichts dazulernen", sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß. "Irrwitzige" Renditevorgaben seien schließlich eine zentrale Ursache dafür gewesen, dass die Branche "unverantwortliche Risiken" eingegangen und kollabiert sei. Red