Steuerreform hilft US-Banken Milliardengewinne: Starke Zahlen für JPMorgan und Co.

New York (dpa) - Gesunkene Steuern, steigende Zinsen und unruhige Finanzmärkte haben den großen US-Banken einen starken Jahresauftakt beschert.

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Beim Marktführer JPMorgan Chase stieg der Gewinn im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent auf unterm Strich 8,7 Milliarden Dollar (7,1 Mrd Euro), wie die New Yorker mitteilten. Auch die Rivalen Citigroup und Wells Fargo verdienten deutlich besser als vor einem Jahr.

„Unsere Geschäfte laufen quer durch alle Sparten gut“, verkündete JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Die Erträge - die kompletten Einnahmen der Bank - stiegen um 12 Prozent auf 27,9 Milliarden Dollar. Damit lief das Geschäft der an der Bilanzsumme gemessen größten US-Bank auch besser als von Analysten erwartet. Das schob den Aktienkurs zum Handelsstart der US-Börsen um über ein Prozent an.

Wegen der weltpolitischen Spannungen - insbesondere der von US-Präsident Donald Trump geschürten Furcht vor einem Handelskrieg - hatten sich viele Anleger zu Jahresbeginn neu positioniert. Am An- und Verkauf von Wertpapieren verdienen die Banken über Gebühren mit. Zudem kamen JPMorgan die gestiegenen Zinsen in den USA zugute, die das Geldverleihen einträglicher machen. Darüber hinaus profitierte die Bilanz von geringeren Abgaben an den Fiskus. Die Trump-Regierung hatte die Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent gesenkt.

Beim Rivalen Citigroup legte der Gewinn um 13 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro) zu. Das war der größte prozentuale Anstieg seit drei Jahren. Die Citigroup profitierte dabei ein ums andere Mal von ihrer breiten Aufstellung: Neben dem einträglichen Kapitalmarktgeschäft erwies sich auch das Privatkundengeschäft im Auftaktquartal als Gewinnbringer. Insgesamt wuchsen die Einnahmen nach Angaben der Bank um 3 Prozent auf 18,9 Milliarden Dollar.

Konkurrent Wells Fargo steigerte den auf die Aktionäre entfallenden Überschuss um 6 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro). Die Bank betonte jedoch, dass es sich um ein vorläufiges Ergebnis handele, das sich je nach der Höhe eines Vergleichs mit US-Aufsichtsbehörden noch ändern könnte. Wells Fargo verhandelt nach einem Skandal um fingierte Konten und andere dubiose Geschäfte mit Regulierern - es droht laut US-Medien eine Milliardenstrafe.

Die US-Geldhäuser eröffnen traditionell den vierteljährlichen Bilanzreigen der Großbanken. Die anderen großen US-Finanzinstitute wie Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley sind in der kommenden Woche an der Reihe. Die europäischen Wettbewerber legen ihre Geschäftszahlen etwas später vor, bei der Deutschen Bank etwa ist dies für den 26. April geplant.