Nachfrage nach teurem Schmuck ungebrochen

München (dpa) - Schmuckliebhaber müssen für teure Uhren und Ringe künftig tiefer in die Tasche greifen: Wegen des hohen Goldpreises wollen die deutschen Juweliere in diesem Jahr die Preise für Mode- und Luxusschmuck erhöhen.

„Die Lieferanten haben ihre Preise spürbar angehoben. Das schlägt sich zwangsläufig auf die Verkaufspreise nieder“, sagte der Präsident des Branchenverbandes BVJ, Karl-Eugen Friedrich, am Freitag zum Auftakt der Fachmesse inhorgenta (25. bis 28. Februar) in München.

Die Kunden schrecke das aber nicht ab. „Wir spüren keine Kaufzurückhaltung, im Gegenteil einen Trend zu höherwertigem Schmuck“, sagte Friedrich. Nachdem das Weihnachtsgeschäft der Juweliere wegen des kalten und schneereichen Winters nur schleppend verlief, habe die Nachfrage nach Mode- und Luxusschmuck Anfang 2011 kräftig angezogen. „Die Kunden haben ihre Einkäufe im Januar und Februar nachgeholt“, sagte Friedrich.

Nach Einschätzung des Fachhandels ist in diesem Jahr ein Umsatzplus von 4 Prozent möglich. Die stärksten Zuwächse erwarten die Händler im Diamantenbereich. Bereits 2010 stiegen die Erlöse der Branche trotz des schwachen Wintergeschäfts um knapp 4 Prozent auf mehr als 4,7 Milliarden Euro. Das Schmucksegement habe sich dabei deutlich besser entwickelt als das Geschäft mit Uhren.

Auf der inhorgenta zeigen mehr als 1100 Aussteller aus 36 Ländern die Neuheiten der Branche - neben Uhren und Schmuck auch Edelsteine, Perlen und Porzellan. Die Veranstalter rechnen an den vier Messetagen mit über 30 000 Besuchern. Im Trend sehen die Händler schlichte, aber besondere Schmuckstücke etwa im Retro-Design. Vor allem Verlobungs- und Trauringe seien nach wie vor gefragt. Der Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte vertritt die Interessen von mehr als 9000 Einzelhandelsunternehmen der Branche in Deutschland.