Nahverkehr wird bundesweit teurer

Berlin (dpa) - Die tägliche Fahrt mit Bussen und Bahnen in Deutschlands Städten wird deutlich teurer. Als letzter der großen Verkehrsverbünde kündigte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine Erhöhung an.

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Fahrgäste von Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen in der Hauptstadtregion müssen im nächsten Jahr durchschnittlich 2,3 Prozent mehr Geld für ihre Fahrkarten ausgeben.

Bundesweit steigen die Preise sogar deutlich stärker. „Im Schnitt liegen wir für dieses Jahr eher bei 3,5 Prozent“, sagte der Sprecher des Verbands der Verkehrsunternehmen, Lars Wagner, am Donnerstag. Der Branchenverband erwartet angesichts der knappen Kassen der Kommunen nicht, dass der Trend abflaut.

In den vergangenen Monaten hatten die großen Verbünde für den Jahreswechsel Zuschläge von über drei Prozent angekündigt. In Düsseldorf und dem Ruhrgebiet werden ab Neujahr 3,8 Prozent mehr fällig, im Rhein-Gebiet kostet die Fahrkarte durchschnittlich 3,45 Prozent mehr. Fahrgäste im Großraum München zahlen ab Mitte Dezember 3,6 Prozent mehr. Eine Einzelfahrt in der bayerischen Landeshauptstadt kostet dann wie in Berlin 2,70 Euro statt 2,60 Euro.

Vergleichsweise glimpflich kommen die Hamburger davon. Sie müssen zum Jahreswechsel voraussichtlich 2,6 Prozent mehr berappen. In Köln und Umland kommt eine Erhöung von 2,8 Prozent.

Doch auch das liegt deutlich über der Inflation. Die vom Statistischen Bundesamt ermittelte allgemeine Preissteigerung liegt momentan bei 0,8 Prozent. Schon im vergangenen Jahr waren die Nahverkehrspreise bundesweit durchschnittlich um 3,3 Prozent gestiegen.

Die kommunalen Verkehrsunternehmen sind für Städte und Gemeinden in der Regel Zuschussgeschäfte. Sie machen gestiegene Personal- und Energiekosten für die Aufschläge verantwortlich. „Neben den Mitteln der Öffentlichen Hand zur Finanzierung des Öffentlichen Nahverkehrs sind wir auf steigende Einnahmen aus den Ticketverkäufen angewiesen“, sagte VBB-Chefin Susanne Henckel.

Mit den Preisrunden in den Regionen verteuern sich auch Fahrten in den S-Bahnen und Regionalzügen der Deutschen Bahn - denn die meisten finden innerhalb von Verkehrsverbünden statt.

Nur für den kleineren Teil, der darüber hinaus geht, macht die Bahn die Preise selbst und hatte dort Erhöhungen von 1,9 Prozent angekündigt. In der zweiten Klasse der Fernzüge verzichtet der Konzern dagegen in diesem Jahr auf Preiserhöhungen, weil ihn dort die Fernbusse unter Druck setzen.