Niedrigere Heizkosten entlasten Mieter
Berlin (dpa) - Millionen Mieter dürfen in diesem Jahr mit einer Kostenentlastung rechnen. Grund dafür sind Rückzahlungen bei den Heizkosten für das vergangenen Jahr.
Im günstigen Fall um bis zu ein Drittel können die Ausgabe für Wärme im Vergleich zu 2013 gesunken sein, rechnete der Deutsche Mieterbund am Mittwoch vor. Wer in beliebten Großstädten wohnt, muss sich aber darauf einstellen, dass die Erhöhung der Kaltmiete die Ersparnis ganz oder teilweise wieder auffrisst. Dies wird aus Sicht des Mieterbundes auch die geplante Mietpreisbremse nicht verhindern, für die es zu viele Ausnahmen gebe.
Dank der relativ warmen Wintermonate sei der Heizenergieverbrauch 2014 um 20 bis 25 Prozent gesunken, sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten in Berlin. Auch die Energiepreise hätten sich günstig entwickelt: Heizöl sei im Durchschnitt um rund 10 Prozent preiswerter geworden, Fernwärme um knapp 2 Prozent. Die Gaspreise seien stabil geblieben. Das Geld dafür erhielten Mieter im Laufe des Jahres zurück, sobald die Nebenkostenabrechnung erstellt sei.
Nach der Schätzung des Mieterbundes wird die Entlastung für die Nutzer von Ölheizungen am stärksten ausfallen. Insgesamt bleibe es aber günstiger, seine vier Wände mit Erdgas zu beheizen als mit Öl oder Fernwärme. Die Modellrechnung 2014 ergab für eine 60-Quadratmeter-Wohnung Heizkosten von 640 Euro mit Gas (minus 18 Prozent zum Vorjahr), 723 Euro mit Fernwärme (minus 20 Prozent) und 698 Euro mit Öl (minus 25 Prozent).
Unzufrieden ist der Mieterbund mit der Mietpreisbremse, die vom Bundestag noch nicht beschlossen ist und frühestens im April in Kraft treten wird. Sie soll den Anstieg der Mieten in besonders begehrten Wohnlagen dämpfen. Die Bundesländer müssten erst auf komplizierte Weise die entsprechende Lagen feststellen, um dort Mieterhöhungen bei Neuvermietung auf 10 Prozent zu begrenzen, sagte Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips: „Es ist zu befürchten, dass das Instrument von den Ländern je nach politischer Zusammensetzung sehr zurückhaltend eingesetzt werden könnte.“